Presseschau

Blick vom 23.11.2017

Das war ganz grosses Kino!

Das meint Blick

Andreas Böni Fussball-Chef andreas.boeni@ringier.ch

Basel-Präsident Bernhard Burgener, der Filmemacher, hätte es nicht besser auf die Leinwand bringen können. Was der FCB in der zweiten Halbzeit auf den Joggeli-Rasen zaubert, das ist ganz grosses Kino!

Mutig und frech: Es ist beste Werbung für den Schweizer Fussball. Unfassbar, wie man die Stars an die Wand spielt.

Man darf schon ein Häkchen unter ein Saison-Ziel setzen – der FCB wird europäisch überwintern. Und wohl nicht in der Europa League: Schlägt ManUtd zu Hause ZSKA, steht Basel im Champions-League-Achtelfinal.

Dabei haben viele über Marco Streller geschmunzelt, als er verkündete, man wolle genau das erreichen. Der erste Gedanke: Typisch Grossmaul Streller, träum süss, Sportchef-Anfänger!

Doch Streller und Raphael Wicky sind nun die ersten Sieger. Sie haben mit einem günstigeren und qualitativ schlechteren Team international schon erfüllt – nachdem man 2015 die Königsklasse verpasste und 2016 sieglos scheiterte.

Doch bei aller Freude: National muss der FCB Lösungen suchen. Denn eine Erkenntnis der Königsklasse ist, dass es der Elf besser liegt, wenn sie das Spiel nicht machen muss. Die Stärken von Elyounoussi, Steffen und vor allem Oberlin (3 CL-Tore) kommen international mehr zum Tragen als in der Super League.

Dort fehlt oft der Überraschungsmoment, für den Matias Delgado zuständig war. Einen Spieler-Typen wie den Argentinier muss der FCB nun finden.

Sonst wirds am Schluss nur eine international gute Saison. Und YB wird Meister.

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