Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 21.10.2016

Eine Niederlage, die träumen lässt

Drei Spiele, ein Punkt – der FC Basel ist im Rennen um die Achtelfinalplätze der Königsklasse praktisch geschlagen. FCB-Trainer Urs Fischer bilanziert: «Was die Punkte anbelangt, können wir nicht zufrieden sein. Unsere Ausbeute ist zu bescheiden.» Dennoch ist die Hoffnung noch nicht gestorben. Gerade aufgrund der 0:3-Pleite gegen Paris Saint-Germain. Wie bitte? Ja, Sie lesen richtig. Dieser Auftritt in Paris lässt wenigstens wieder ein Träumen zu.

Erfrischend mutig, mit schnellem Umschalten und aggressivem Zweikampfverhalten präsentierte sich Basel. Luca Zuffi schildert seine widersprüchliche Gefühlslage so: «Wir haben gesehen, dass wir auch auf diesem Niveau mithalten können. Das führt dazu, dass das Gefühl zwar besser ist als noch in London.» Gleichzeitig aber steht da dieses 0:3, eine scheinbare Ohrfeige. Deshalb sei die Niederlage zugleich auch «härter» als jene gegen Arsenal.

Der Ruck durch die Mannschaft

Captain Matías Delgado findet, dass am Mittwochabend ein Ruck durch die Mannschaft gegangen sei. Ähnlich wie Zuffi sagt er: «Wir wissen jetzt, dass wir auch gegen solche Mannschaften bestehen können.» Dieses Wissen schien abhandengekommen zu sein, dachte man nach den ersten beiden Auftritten in der Königsklasse. Es begann mit einem 1:1 gegen Ludogorets. Fischer spricht zwar noch immer von einer «guten Partie». Zugleich ist es der schmerzhafteste aller Punkteverluste. «Wenn wir europäisch überwintern wollen, was wir uns zum Ziel gesetzt haben, müssen wir zu Hause gegen diese Mannschaft gewinnen», bringt es Sportchef Georg Heitz auf den Punkt.

Es folgte das 0:2 gegen Arsenal und alles schien noch viel schlimmer. Die Mannschaft wurde vorgeführt. Die Mannschaft wirkte überfordert auf diesem Niveau. Ausser Stande, gegen einen der Grossen überraschen zu können. Nicht einmal von einem Punktgewinn wagte man danach in Paris zu träumen. Arsenal war zu weit voraus. Meilenweit. Heitz gibt zu bedenken, dass sich das Team auch einer aussergewöhnlichen Form erfreue. «Das hat man ja auch beim 6:0 gestern gegen Ludogorets gesehen.»

Und dann also dieses 0:3 in Paris. Eine deutliche Leistungssteigerung, ein Hoffnungsschimmer. Der Achtelfinal ist zwar weit weg. Aber damit habe man schon nach der Auslosung rechnen müssen, so Heitz. Das europäische Überwintern dagegen wirkt wieder realistischer. Wenn der FCB so spielt wie in Paris, muss in Sofia ein Sieg möglich sein. Und vielleicht sogar ein Punktgewinn gegen PSG in zwei Wochen. (sel)

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