Presseschau

Blick vom 14.08.2018

Mit Wunderwuzzi läufts dem FCB

Das macht Koller anders als Wicky

Neues Spielsystem. Deutsch statt Englisch. Übernachten im Hotel. Mut zum Risiko. Marcel Koller hat den FC Basel wieder auf Kurs gebracht.

Martin Arn

Viel Zeit hatte Marcel Koller (57) nicht, als er vor elf Tagen das Traineramt von Raphael Wicky (41) übernahm. Zwischen den drei Spielen (GC, Arnheim und Sion) blieb kaum Zeit zum Trainieren. Deshalb justierte der neue FCBTrainer die kleinen Schrauben.

Das System: Wie Vorgänger Raphael Wicky lässt Koller ein 4-2-3-1 spielen. Auch das Personal ist fast dasselbe, allerdings mit kleinen, feinen Unterschieden. Seit Eder Balanta von seiner Verletzung genesen ist, spielt Fabian Frei wieder im defensiven Mittelfeld – statt wie unter Wicky oft in der Innenverteidigung. Dafür rückt Luca Zuffi eine Reihe nach vorn. Der Linksfuss ist Kollers Spielgestalter im (offensiven) Dreiermittelfeld.

Die Sprache: Sprachtalent Raphael Wicky redete mit seinen ausländischen Spielern Englisch, Spanisch und Französisch. Koller hält seine Ansprachen auf Deutsch: «Es ist wichtig, dass die Spieler, die hierherkommen, Deutsch lernen und sich den Gepflogenheiten in der Schweiz anpassen.»

Die Vorbereitung: Koller besammelt das Team nach dem Abschlusstraining im Hotel. Um dort individuelle Gespräche zu führen und die Konzentration möglichst hochzuhalten.

Mut zum Risiko: Als gegen Arnheim sein Mittelfeldkrieger Serey Die verletzt fehlte, beorderte Koller Innenverteidiger Eder Balanta ins defensive Mittelfeld. Nach Anfangsproblemen zeigte der Kolumbianer eine ansprechende Leistung. Arnheim-Coach Leonid Slutski sagte danach: «Diese Rochade hat mich überrascht.»

Mit diesen kleinen Eingriffen hat Koller dem FCB zu defensiver Stabilität und offensiver Durchschlagskraft verholfen. Und ist nun drauf und dran, seinen Ruf als «Wunderwuzzi», wie ihn die Ösis nach geschaffter EM-Qualifikation nannten, auch in Basel zu unterstreichen. Nur muss jetzt noch ein baseldeutsches Wort für diesen österreichischen Ausdruck gefunden werden. Wie wärs mit Wunderbebbi?

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