Presseschau

Bieler Tagblatt vom 11.07.2018

Tristes Spiel vor trister Kulisse

Fussball Der FC Basel verliert zum Auftakt des Uhrencups gegen die Wolverhampton Wanderers mit 1:2. Dabei reichte den Engländern ein bescheidener Auftritt. Bescheiden war auch der Zuschaueraufmarsch. Nur 1724 Fans waren gestern in der Tissot Arena.

Michael Lehmann

In elf Tagen beginnt die neue Saison der Super League. In England dauert es noch einen Monat, bis die ersten Spiele der Premier League angepfiffen werden. Der FC Basel hat bereits mehrere Testspiele hinter sich. Die Wolverhampton Wanderers haben die Vorbereitung vor wenigen Tagen begonnen. Basel schickte gestern Abend seine Stammspieler aufs Feld. Bei Wolverhampton standen vor allem Junioren in der Startelf – darunter waren drei 18-Jährige.

Vor dem Spiel sprach einiges dafür, dass der FC Basel am Uhrencup einen Startsieg einfahren würde. Es kam ganz anders.

Junges Team bietet Paroli

Dabei gingen die Basler sogar in Führung. In der 9. Minute zirkelte Bua einen Freistoss genau auf den Kopf von Stürmer van Wolfswinkel. Der Niederländer stellte seine Kopfballstärke unter Beweis und brachte seinen Farben in Führung. Wer danach ein Basler Feuerwerk erwartete, wurde enttäuscht. Nur acht Minuten später glichen die Engländer aus. Der Ball landete nach einem Eckball beim zweiten Pfosten, wo Mir unbedrängt stand und nur noch den Fuss hinzuhalten brauchte.

Das junge Team Wolverhamptons (sieben Spieler waren 21-jährig oder jünger) bot den Baslern Paroli. Das Spiel war über weite Strecken ausgeglichen, erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde der FC Basel wieder stärker. Die beste Chance vergab Stocker, als er im Strafraum von Campo-Ersatz Kalulu bedient wurde, den Ball aber nicht richtig traf.

In der Pause kam es dann zu vielen Wechseln, Wolverhampton ersetzte gar die gesamte Mannschaft. Nun standen eher die Spieler auf dem Feld, die man auch in einem Monat beim Start der Premier League erwarten würde. Prominenter Abwesender war der portugiesische Nationaltorhüter Rui Patricio. Dieser weilt nach seinem WM-Einsatz noch in den Ferien.

Die Basler machten es derweil umgekehrt und setzten nun einige Junioren ein. Bald zeigte sich, dass die Teams in diesen Formationen (noch) nicht eingespielt sind. Nach dem 2:1 durch Jota, ein Kontertor, spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. Erst kurz vor Schluss der Partie kam Basel zu einer Ausgleichschance. Oberlin umspielte den Torhüter und schoss den Ball mit letzter Kraft in Richtung Tor. Doch dort wehrte aber ein zurückgeeilter Verteidiger den Ball noch vor der Linie ab. Basel-Trainer Raphael Wicky zeigte sich nach dem Spiel wenig begeistert. «Wir haben in der zweiten Halbzeit zwar einige Junge eingesetzt, die wohl noch nie auf einem solch hohen Niveau spielten, das Resultat ist jedoch unbefriedigend.»

Wenig Zuschauer im Stadion

Unbefriedigend dürfte aus Sicht der Organisatoren auch die Zuschauerzahl gewesen sein. Zwar sorgten rund 200 hartgesottene Wolverhampton-Fans im Gästesektor vereinzelt für Stimmung, insgesamt fanden gestern jedoch nur 1724 Fans den Weg in die Tissot Arena. Zum Vergleich: Im Vorjahr sahen sich jeweils über 5000 Zuschauer die beiden YB-Spiele in Biel an. Möglich, dass der WM-Halbfinal einige Fussballanhänger davon abhielt, nach Biel zu reisen.

Heute spielen die Young Boys (mehr in Infobox). Es wird sich zeigen, ob die Berner Fans dem zweiten WM-Halbfinal trotzen oder doch lieber zu Hause bleiben.

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