Presseschau

Basler Zeitung vom 23.04.2018

Einzelkritik

Tomas Vaclik

6

Hat in 90 Minuten so viel zu tun wie manchmal in einer ganzen Hinrunde nicht. Neun Schüsse kommen schon vor der Pause auf sein Tor, fünf pariert er, beim Elfmeter hat er keine Chance. Nach dem Wechsel dann das Gleiche: Sion rennt, Vaclik pariert. Zwölf Paraden sind es am Schluss.

Léo Lacroix

4,5

Gewinnt eine Halbzeit lang viele Duelle in der Luft und am Boden, setzt seinen Körper auch gegen Cunha gut ein. Sein Abgang ist dann weniger rühmlich: Verliert den Ball an Toma, foult ihn, verletzt sich dabei, verzögert das Spiel, sieht Gelb – und muss darum ausgewechselt werden.

Marek Suchy

5

Auf den ersten Blick steht da die Aktion bei Cunhas Tor zum 2:1, der Ball wird von Suchy unglücklich abgefälscht. Sonst jedoch ist der Captain voll auf der Höhe und gewinnt gegen den besten Mann auf dem Platz, Cunha, einige Zweikämpfe.

Michael Lang

3

Sieht in der 63. Minute Gelb wegen Zeitspiel bei einem Einwurf. Da es seine vierte Verwarnung ist, fällt er gegen Thun gesperrt aus. Auch sonst ist es nicht der Tag des Aussenverteidigers. Verursacht den Foulpenalty zum 1:1 und wird vom Duo Carlitos/Schneuwly sehr oft überlaufen.

Raoul Petretta

3,5

Als Linksverteidiger hatte er gegen Pajtim Kasami einen schweren Stand. Ihm blieb kaum Luft, um sich in die Offensive einzuschalten. Wechselte dann ins defensive Mittelfeld, wo er sicherer wirkte. Und letztlich das 2:2 rettete.

Fabian Frei

4,5

65 Minuten darf er wieder auf seine Lieblingsposition im Mittelfeld ausweichen und dort das Spiel ordnen und organisieren. Bis Lacroix sich verletzt und Frei wieder dort spielen muss, wo er zwar gerne aushilft, aber nicht wirklich glücklich ist: in der Abwehr.

Luca Zuffi

4,5

Wunderbar, wie der Winterthurer den 2:2-Ausgleich von Van Wolfswinkel vorbereitet. Stark auch sein Schuss (38.) und wie gewohnt zuverlässig seine Passquote im Zentrum. Allerdings baute er nach seiner Grippe in der zweiten Hälfte ab.

Mohamed Elyounoussi

3,5

Schoss in der 23. Minute das blitzsaubere 0:2, das wegen Offside nicht gegeben wurde – ein Fehlentscheid. Ein paar schöne Aktionen, aber eben auch zu viel Übermut, als er einen Konter viel zu leichtfertig verpatzte (72.).

Samuele Campo

3

Einen Bonuspunkt gibt es für seine wunderbare Vorarbeit vor dem ersten Tor. Verteilt zunächst geschickt die Bälle und läuft viel. Doch nach der Pause geht dem Spielmacher buchstäblich die Luft aus, er verliert praktisch alle Zweikämpfe.

Kevin Bua

3

Wo ist nur der gute Bua der Vorrunde geblieben? Jener, der dribbelt, der kluge Flanken schlägt und kaum zu halten ist? Der Bua des 2018 ist zaghaft und agiert ohne Power. Er hat kaum eine gute Offensivaktion. Muss Ajeti weichen.

Ricky van Wolfswinkel

5

Der Holländer ist zurück – und wie! Zwei Tore, das ist die Währung, in der «RvW» am liebsten das Vertrauen des Trainers zurückzahlt. Bewegt sich gut und verteidigt einige Bälle in der Spitze. Allerdings baut auch er nach der Pause körperlich stark ab.

Albian Ajeti

4

Als die Walliser Sonne den Akteuren fast alle Säfte aus den Körpern gezogen hat, darf Albian Ajeti auf den Platz und stürmt fortan neben Van Wolfswinkel. Verbeisst sich sofort in die Gegner, eine gute Szene vor dem Sion-Tor hat er jedoch keine.

Blas Riveros

3,5

Er kommt für Léo Lacroix und verteidigt links hinten. Versucht sofort, per Konter ein paar Nadelstiche zu setzen und vergisst, dass sein Gegenspieler Pajtim Kasami heisst. Der kann schalten und walten, wie er will.

Dimitri Oberlin

-

Trainer Raphael Wicky bringt ihn in der Hoffnung, in den letzten Sekunden noch den entscheidenden Konter zu setzen. Doch Oberlin kann nichts mehr bewirken. Zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

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