Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 07.12.2017

Michael Langs Torserie endet, die Erfolgsgarantie bleibt

FCB-Zahl der Woche

Jakob Weber

Die FCB-Historiker bibberten mit, doch am Ende mussten sie folgendendes Endresultat notieren: Sieben Tore. Fünf Spiele. Innert 14 Tagen. Weil Michael Lang beim 2:0-Sieg in der Champions League gegen Benfica Lissabon unverschämterweise kein Tor schoss und nur mit einem Assist auffiel, ist die unheimliche Trefferserie des FCB-Verteidigers vorbei. Ein gefundenes Fressen für die Satiriker unter den FCB-Fans, die in den sozialen Netzwerken fordern, der FC Basel solle diesen Lang schleunigst verkaufen, der treffe ja das Tor nicht mehr.

Tatsächlich hat sich Lang durch seine wichtigen Treffer – vier seiner sieben Tore fungierten als Dosenöffner – wieder in den Fokus anderer Vereine gespielt. Bundesligist Hannover meldete kürzlich Interesse an, doch Lang will im Falle eines Abschieds aus Basel nur zu einem «grösseren Klub» und nicht nur in eine bessere Liga wechseln. Das betonte der Ostschweizer auch in dieser Woche wieder.

Doch auch wenn Lang den FC Basel bald verlassen sollte: Mit seiner Trefferserie hat er sich einen Platz in der FCB-Historie geschaffen. Seit Beginn der Datenerfassung ist es noch nie einem FCB-Verteidiger gelungen, in fünf aufeinanderfolgenden Pflichtspielen zu treffen. Selbst unter den Basler Stürmern hat eine solche Torquote Seltenheitswert. Seit 2003 gibt es nur drei Serien, die länger andauerten als die von Michael Lang im Jahr 2017.

Nachdem Alex Frei bereits zu Beginn der Saison im Herbst 2009 in fünf Spielen in Folge – wie jetzt Lang – insgesamt sieben Treffer erzielte, traf der Stürmer gegen Ende derselben Saison auch noch in sechs Spielen in Serie. Allerdings gelang dem minimalistischen Stürmer zwischen dem 25. und dem 30. Spieltag pro Partie nur je ein einziger Treffer.

Sechsmal in Serie netzte vier Jahre später auch Valentin Stocker für den FCB. Der heutige Hertha-Spieler kam durch einen Doppelpack gegen St. Gallen in diesem Zeitraum auf sieben Treffer.

An der Spitze der Tor-Serien steht der heutige FCB-Sportchef Marco Streller. Zu Beginn der Saison 2007/08 trug sich der lange Schlaks in sieben Spielen nacheinander in die Torschützenliste ein. Darunter waren neben fünf Liga-Spielen auch die beiden Partien im Uefa-Cup gegen Sarajevo und gegen Stade Rennes.

Doch anders als bei Streller, Frei und Stocker gilt bei Langs Serie: Wenn er trifft, gewinnt der FC Basel. Das ist seit 17 Spielen und 20 Lang-Treffern Fakt. Die FCB-Historiker spitzen schon den Bleistift.

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