Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 23.06.2017

Das grosse Aufräumen beim FCB-Kader

Fussball · Sportchef Marco Streller gab am ersten Trainingstag Einblick in die Planungen mit diversen Spielern.

Céline Feller

Dieser Tag wurde lange mit Spannung gewartet. Einerseits von der neuen Führung des FC Basel um Sportchef Marco Streller. Andererseits von der Öffentlichkeit. Denn es war der Tag, für den in den offenen Fragen zur Kaderplanung Antworten versprochen wurden. Vor allem der Auftritt des im Streit von Basel geflüchteten Zdravko Kuzmanovics sorgte für grosses Interesse. Bleibt er? Oder wird er erneut ausgeliehen? «Kuz hat einen Vertrag hier, der noch drei Jahre läuft. Er ist also wieder Spieler des FCB. Es wird sich aber noch zeigen, ob mit ihm definitiv geplant wird», erklärte Streller. Sollte dem so sein, muss der FCB aber noch etwas Geduld haben, denn Kuzmanovic, zuletzt an den FC Málaga ausgeliehen, der die Kauf-Option aber nicht gezogen hat, erlitt im Oktober einen Achillessehnen-Riss, den er seither kuriert. «Er ist etwa bei 60 oder 70 Prozent. Wir geben ihm Zeit», so Streller. Das Zerwürfnis mit Ex-Trainer Urs Fischer, welches zu Kuzmanovics Abschied geführt hatte, spiele absolut keine Rolle, weil «wir mit der Situation des letzten Jahres nichts zu tun haben.» Und auch, weil man wisse, «dass es manchmal die schwierigen Spieler sind, die den Unterschied auf dem Platz ausmachen können.» Ob Kuzmanovic dies tatsächlich in Basel beweisen darf, ist auch nach dem gestrigen Tag ungewiss.

Ähnlich ist die Situation bei Mirco Salvi. In den letzten beiden Spielzeiten war er an den FC Lugano ausgeliehen. Weil der FCB in dieser Zeit Djordje Nikolic verpflichtete, darf an einem Verbleib Salvis gezweifelt werden. «Bei Mirco haben wir einige Ideen, sind aber noch dabei, diese zu besprechen», so Streller. Klarer ist dafür Eray Cümarts Lage. Er war der dritte Spieler des FC Basel, der nach Leihende gestern wieder in Basel trainierte. Ein Zustand, der von kurzer Dauer sein wird. «Wir haben mit Eray abgemacht, dass wir ihn noch einmal ein Jahr ausleihen werden.» Es sei für die Entwicklung des erst 19-Jährigen das Beste. «Er weckt grosse Begehrlichkeiten, fast die ganze Super League möchte ihn.» Sicher eine Option sei Lugano, wo Cümart bereits in der Rückrunde der Saison 2016/2017 leihweise engagiert war.

Sporar sucht Verein

Nicht anwesend waren Cedric Itten und Veljko Simic. Ersterer wird heute seinen Vertrag beim FCB verlängern, «danach soll er noch einmal für ein Jahr ausgeliehen werden». Bei Simic suche man «eine Lösung». Er war zuletzt bei Chiasso, wo er jedoch mit Sicherheit nicht bleiben werde. Genauso wenig wie in Basel. «Wir sind uns sicher, dass wir einen Weg finden.» Zu den prominenteren Abwesenden gehörte neben den Nationalspielern Andraz Sporar. Nachdem eine Leihe nach St. Gallen im Zusammenhang mit dem Ajeti-Deal vom Tisch ist, zieht es den Slowenen ins Ausland. «Er ist mit einem anderen Verein in Verhandlungen für ein Leihgeschäft», sagt Streller.

Es ist ein Kommen und Gehen beim FCB, Kadergrösse und -zusammensetzung wechseln gefühlt stündlich. Bereits morgen, wenn das erste von zwei Trainingslagern beginnt, verändert sich das Gesicht der Mannschaft erneut. Dann nämlich stossen alle Nationalspieler (mit Ausnahme von Alexander Fransson und Nikolic, die an der U21-EM im Einsatz sind) am Tegernsee zum Team. Abgeschlossen wird aber auch dann die Planung nicht sein, weil «die grossen Ligen erst später mit Transfers anfangen». Daher könne man nichts ausschliessen, «weil bei gewissen Spielern die Begehrlichkeiten sicher gross sind», wie Streller meint. Einer davon ist Michael Lang. «Stand jetzt haben wir für ihn aber noch kein Angebot.»

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