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FC Basel

FC Solothurn

FC Basel - FC Solothurn 3:0 (2:0)

Datum: 24.05.1998, 16:00 Uhr - Wettbewerb: NLA/NLB Auf-/Abstiegsrunde 1997/98 - 14. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 36'500

Schiedsrichter: Urs Meier Schweiz

Tore: 4. Kreuzer 1:0. 41. Gaudino (Pen.) 2:0. 57. Frick 3:0.

Gelbe Karte: 40. Roth (Foul). 42. Aebi (Foul). 49. Reimann (Foul). 64. Perez (Foul).

FC Basel: Huber; Kreuzer; Ceccaroni, Disseris (50. Tschopp); Perez, Konde, Hartmann, Reimann; Gaudino; Frick, Zuffi.

FC Solothurn: Roth; Du Buisson; Loosli, Aebi, Rohr; Feuz (69. Lanz), Bürgisser (35. Fluri), Hotz, Plaschy; Mordeku, Edward (61. Dysli).

Bemerkungen: Basel ohne Pechoucek (gesperrt), Salvi, Henry, Knup, Dobrovoljski und Fabinho (alle verletzt). Solothurn ohne Knutti und Vifian (beide verletzt). 50. Konde für Disseris Manndecker, dafür Tschopp neu im Mittelfeld. - Keine Unruhen vor, während und nach dem Spiel.

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Im wichtigen Moment gepunktet

Der FC Basel hat im letzten Spiel der Fussball-Auf-/Abstiegsrunde den FC Solothurn 3:0 (2:0) bezwungen und damit aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft. 36 500 Zuschauer waren begeisterte Zeugen.

Basel. Drei Spiele, drei Siege - die Vorgabe für die letzten 270 Saisonminuten für den FC Basel waren eindeutig, und angesichts der Nervenschwäche, der fehlenden Geschlossenheit des rot-blauen Ensembles musste ernsthaft befürchtet werden, der Club erreiche nicht einmal sein Minimalziel.

Dann aber geschah, was im Endeffekt doch für die Mannschaft sprach. Der FCB fand sich; den Rücken zur Wand, kämpfte er sich nach miserablem «April» zurück über den Strich in Richtung Klassenerhalt. Einem 4:1 gegen YB und einem 3:1 in Kriens liess er gestern vor 36 500 Zuschauern (einsamer, gesamtschweizerischer Saisonrekord) ein 3:0 (2:0) gegen den FC Solothurn folgen. Das tönt souverän, und abgesehen von 15 Minuten nach dem 1:0 war's auch souverän.

Jener Führungstreffer fiel «FCB-typisch» früh. Maurizio Gaudino war an der Grundlinie nicht zu stoppen, flankte zur Mitte, wo der freistehende Oliver Kreuzer den Ball per Kopf ins Tor bugsierte (4.). Das war nach dem Geschmack der Zuschauer, nicht aber, was die Erfahrung gelehrt hat, unbedingt das Beste für den FCB. Zwar hatte Mario Frick wenig später noch die Gelegenheit zum 2:0, doch danach liess sich der FCB ein weiteres Mal zu weit in die eigene Defensive fallen. Kam dazu, dass Massimo Ceccaroni und Theodoros Disseris als Manndecker gegen das ghanaische Duo Mordeku/Edward manch unruhige Minute hatten.

Es war in dieser Phase Sand ins Getriebe geraten bei den Baslern, die kämpferisch stark, aber spielerisch wenig überzeugend waren. Es wurde mit dem Ball am Fuss gelaufen, dann flog das Streitobjekt meist in hohem Bogen in Richtung gegnerischen Strafraum. Doch gegen den NLB-Club aus Solothurn blieben gewisse Unkonzentriertheiten ohne Folgen; der Gast war wohl willig, doch zu jedem Zeitpunkt jenseits der Grössenordnung, um dem FCB, der ohne Adrian Knup (Zerrung im Abschlusstraining) antrat, den Platz in der NLA streitig machen zu können. Und als dann noch Andreas Bürgisser (Zerrung) den Platz verlassen musste, war es um den FC Solothurn endgültig geschehen, das 2:0 diesmal die logische Folge.

Gaudinos Pass zum quer durch den Strafraum sprintenden Frick motivierte Goalie Sébastien Roth zum ungestümen Herauslaufen, der FCB-Stürmer flog, und Urs Meier pfiff Penalty. Ob's denn einer war, ist zweifelhaft, doch welcher Schiedsrichter pfeift bei solchen 1:1-Situationen Stürmer-Torhüter nicht Elfmeter? Gaudino nützte die Gelegenheit und traf zum 2:0 (41.).

Das war letztlich die Entscheidung, und der FC Solothurn hatte schlicht das Format nicht, um nach der Pause das Ungemach - YB führte in Lugano - noch abwenden zu können. Anders der FCB, der nun deutlich intelligenter spielte, vor der Abwehr die Räume dicht machte (Jürgen Hartmann war stark) und mit Kontern die aus den Fugen geratene Solothurner Defensiv-Abteilung überrumpelte. Wie sich die Basler im Abschluss anstellten, war nicht immer gut - aber neu war doch immerhin, dass der FCB ans Nachsetzen dachte, verlorengegangenen Bällen hinterherjagte.

Vier dergestalt gewonnene Zweikämpfe in Folge führten prompt zum 3:0 (57.). Hartmann, Gaudino, der eingewechselte Marco Tschopp und Frick setzten sich gegen ihre Widersacher durch, und der wiederum hervorragende Liechtensteiner schoss letztlich den dritten Treffer.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war im Match die Luft endgültig draussen. Eine Veränderung der Situation war für den Gast nurmehr durch ein Aufbäumen des FC Lugano möglich, denn auf dem St.-Jakobs-Rasen lag nichts mehr drin. Spielen und spielen lassen, war die Devise, gleichsam verhalten vorfeiern für das abendliche Abschiedsessen. Zu notieren galt es noch die verdiente «Applaus»-Auswechslung für Frick, der danach vom «schönsten Tag» in seiner Sportlerlaufbahn sprach.

In einer Einzelkritik kommen viele beim FCB gut weg. Huber war (wenig geprüft) fehlerlos, Kreuzer als Libero stark, Oumar Konde nach Disseris' Auswechslung der bessere Stopper als sein Vorgänger. Im Mittelfeld hielt sich Perez rechts viel besser als der nervöse Ivan Reimann links, Hartmann war, wie gesagt, vorzüglich als Aufräumer, Gaudino in seinem vielleicht letzten Match für den FCB (ein Wechsel zu Bochum scheint anzustehen) erneut guter Ideengeber. Und im Angriff empfahl sich neben Frick Dario Zuffi für eine Vertragsverlängerung.

Was es als letzte sportliche Wertung noch anzufügen gilt: Der FC Basel hat, das Messer am Hals, zu seinen Tugenden gefunden. Dass er es zuvor nicht geschafft hat, ans Limit zu gehen, bescherte dem Verein und den Anhängern eine mühselige Meisterschaft. Dass an deren Ende über 30 000 einen «11. NLA-Platz» feierten, ist eine Geschichte für sich - aber diese fast schon unanständige Eigenartigkeit mag damit zusammenhängen, dass es in dieser FCB-Saison kaum etwas zu bejubeln gab. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 25.05.1998