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FC Luzern

FC Basel

FC Luzern - FC Basel 0:1 (0:0)

Datum: 07.12.1997, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1997/98 - 22. Runde

Stadion: Allmend (Luzern) - Zuschauer: 9'050

Schiedsrichter: Philippe Leuba Schweiz

Tore: 47. Frick (Foulpenalty) 0:1.

Gelbe Karte: 7. Hartmann (Foul), 21. Konde (Foul), 73. Fink (Foul).

FC Luzern: Crayton; Moser; Ogaga, Knez; Sermeter (61. Ibrahim), Joller, Camenzind, Thomas Wyss, Brunner (46. Trninic); Fink, Sawu.

FC Basel: Huber; Hartmann; Kreuzer, Salvi; Perez, Gaudino (67. Dobrovoljski), Konde, Zuffi; Henry, Frick; Mendi.

Bemerkungen: Luzern ohne Kögl, Lehmann, Koilov, Yenay, Baumann, Daniel Wyss, Brown (alle verletzt), Gmür (rekonvaleszent) und van Eck (gesperrt); Basel ohne Subiat, Knup, Nemtsoudis, Ceccaroni, Barberis, Sas und Schmidiger (alle verletzt). NLA-Debüt von Louis Crayton (20/Liberia) im Luzerner Tor. - 21. Schuss Sawus an die Querlatte. - 30. Huber hält Foulpenalty von Sawu.

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Und noch ein «zu Null»

Der FC Basel ist zum Schluss der Qualifikation zu einer unerwarteten Spätform aufgelaufen und kam in Luzern zu einem 1:0-Erfolg.

Luzern. Im Fussball soll man nie zurückschauen - und dennoch: Wer wie der FC Basel GC zu Hause bezwingt oder einem FC Luzern die einzige Heimniederlage in der Qualifikation beifügt, der muss in der Schlusstabelle nicht zwingend im Sandwich der Aufsteiger aus Kriens und Carouge auf dem vorletzten Platz landen.

Zehn Punkte mehr hätten zur Finalrunde gereicht, ein Sieg statt ein 3:4 im Heimspiel gegen die Luzerner, sechs statt nur einem Zähler gegen Etoile Carouge, ein 3:2 gegen den FC Zürich statt ein 3:3 in letzter Minute - dies bereits hätte dem FCB wahrscheinlich einen sorgenfreien Frühling beschert. Nun aber darf er sich zu 14 mal 90 Minuten «Hauen und Stechen» in die Niederungen begeben. Und so wie er in diesem Herbst mehrheitlich aufgetreten ist, hat er auch nichts anderes verdient. Nun müssen die Spieler fühlen, wie's ist, wenn man beim FC Solothurn zum «Spiel des Jahres» antreten darf. Ja, ja, das wird eine ganz tolle Sache?

Was man den Baslern zugute halten kann, ist, dass sie sich bereits im «alten» Jahr der Saison für die Pflichtaufgaben des «neuen» rüsten wollten. Sie kämpften in Luzern für ein Erfolgserlebnis, für ein wenig Moral im Hinblick auf die kalten Winternächte und den heissen Kampf gegen den Abstieg. Und der FCB erwischte auf der Allmend auch den besseren Start. Von Maurizio Gaudino, der trotz eines hartnäckigen Darmvirus' angetreten war, stammten die Impulse, von Deniz Mendi, der den am Oberschenkel verletzten Nestor Subiat (geht wohl weg vom FCB) vertrat, die vergebenen Chancen. Positiv war, dass der U18-Internationale überhaupt so viele Chancen hatte, negativ, wie wenig er daraus machte.

Allerdings dauerte die erste Basler Sturm- und Drang-Phase nicht allzu lange. Der FC Luzern bestimmte bald einmal das Tempo, und namentlich auf der linken FCB-Seite herrschte bisweilen Verwirrung. Daniel Salvi hatte Martin Fink nicht im Griff, und Dario Zuffi Mühe, weil er zu oft alleine gegen Manfred Joller und Gürkan Sermeter kämpfen musste. Nach einer halben Stunde trennten den FC Luzern nurmehr elf Meter vom 1:0. Es war eine unglaubliche Szene: Stefan Huber hatte den Ball zu Salvi ausgeworfen, der stolperte ohne Not und riss danach den heranstürmenden Fink im Strafraum um. Doch Huber machte gegen Agent Sawu Salvis Missgeschick wett. Huber war auch sonst überragend.

Dass zur Pause noch keine Tore gefallen waren, war gemessen an den beidseits vorhandenen Möglichkeiten eher ein Witz. Sawu jedoch traf bei einem Freistoss nur die Querlatte, und Mendi schoss weiterhin Stefan Lehmanns starken Ersatz Louis Crayton warm. Luzerns Plus war in der ersten Halbzeit das Spiel über die Aussenpositionen, Basels Vorzüge lagen im Spiel über Gaudino, der im 3-4-2-1 (wie gegen GC) die Schaltstelle war, sowie im kämpferischen Bereich allgemein.

Und einer dieser nicht unbedingt zahlreichen guten Basler Angriffe führte denn auch zur Entscheidung: Ein Konter über Mendi, Frick und Gaudino brachte den zurückgeeilten Fink in «Zugzwang». Der Luzerner foulte Gaudino, und Frick erzielte eine Minute nach der Pause auf Penalty den letztlich einzigen Treffer dieses Nachmittags.

Dass die Innerschweizer auch nach der Pause ohne Torerfolg blieben, hatte mehrere Gründe. Auf Basler Seite hielt Huber weiterhin hervorragend, Oliver Kreuzer und Libero Jürgen Hartmann gewannen in der Abwehr alle Zweikämpfe, und im Mittelfeld fiel man trotz gegnerischem Druck nicht auseinander. Beim FC Luzern baute Thomas Wyss als Spielgestalter ab (der FCL könnte wahrlich eine bessere Nummer 10 gebrauchen), und die Stürmer hätten vermutlich noch zehn Stunden stürmen können. Über die Seiten lief nichts mehr, was Zuffis und auch Marco Perez' nun bessere Defensivleistung unterstreichen mag: Zur Pause lautete das Cornerverhältnis 7:3, nach 90 Minuten hatte sich daran nichts geändert.

Der Gast war gegen Ende dem 2:0 sogar näher, doch Daniel Dobrovoljski verpasste den zweiten Treffer auf ähnlich haarsträubende Weise wie der FC Basel die Mehrheit seiner Auftritte in diesem Herbst. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 08.12.1997