FC Basel
FC St. Gallen
FC Basel - FC St. Gallen 1:2 (0:0)
Datum: 05.04.1997, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1996/97 - 5. Runde
Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 7'400
Schiedsrichter: Claude Détruche
Tore: 67. Giallanza 1:0. 81. Regtop 1:1. 88. Regtop 1:2.
Gelbe Karte: 30. Allenspach (Foul).
FC Basel: Huber; Foda; Ceccaroni, Tabakovic; La Placa, Konde (80. Poulard), Falub, Schupp, Sutter; Knup (83. Yakin), Giallanza.
FC St. Gallen: Stiel; Koch, Zwyssig (59. Meyer), Brunner; Zellweger (77. Tsawa), Hellinga, Moura (91. Dal Santo), Bühlmann; Regtop; Allenspach, Contini.
Bemerkungen: Basel ohne Nyarko (Rückenverletzung), Disseris (Kieferhöhlenbruch nach Trainingszusammenstoss mit Yakin), Frick, Zuffi, Henry und Orlando (alle verletzt); St. Gallen ohne Dittgen und Eugster (beide verletzt). Vor dem Spiel wurde Admir Smajic offiziell verabschiedet.
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Weiter im Tief - 1:2 gegen St. Gallen
Der FC Basel bezog in seinem 5. Fussball-Finalrunden-Spiel die 4. Niederlage. Er verlor zu Hause gegen den FC St. Gallen mit 1:2 (0:0). Giallanza schoss das 1:0 - doch danach ging's drunter und drüber.
Basel. Frustgefühle - wer derzeit beim FC Basel Fussball spielt, der muss ein Meister sein im Verarbeiten derartiger Gemütszustände.
Da führt der leidgeplagte FCB in einem mittelmässigen Spiel gegen den FC St. Gallen mit 1:0, da trifft Gaetano Giallanza (wer denn sonst?) mit einem herrlichen Weitschuss mal wieder ins Tor (67.) - und dann schafft der Gastgeber das Kunststück, sich in den letzten zehn Minuten von einer Mannschaft zweimal übertölpeln zu lassen, die nun wahrlich in seiner Reichweite gelegen hatte.
Überzeugend wollte man sein in den verbleibenden Heimspielen, das Publikum wollte man bei Laune halten, aber am Ende setzte es am Samstag beim 1:2 gegen den FC St. Gallen eine weitere Niederlage ab. Gegen wen, ist man versucht zu fragen, soll der FCB jetzt noch zu Punkten kommen?
Der Reihe nach: Der FC Basel begann mit dem sichtbaren Bemühen zur Wiedergutmachung, er störte die Ostschweizer am Spielaufbau. Er gelangte früh in aussichtsreiche Positionen, doch die Harmlosigkeit vor und in des Gegners Strafraum setzte sich auch am Samstag fort. Es fehlten einmal mehr die Präzision im eigenen Spiel und das, was man Spielwitz nennt. Kommt dazu, dass etliche Basler weiterhin ihrer Form hinterherhinken.
Bei Jean-Pierre La Placa etwa stehen Aufwand und Ertrag nach wie vor in krassem Missverhältnis, Adrian Knup, der noch gegen Servette Aufwärtstendenz verraten hatte, ging völlig unter, Bruno Sutter baute nach einer ordentlichen ersten Halbzeit ab, Adrian Falub brachte im Mittelfeld erneut zu wenig, bei Markus Schupp wechselten Licht und Schatten in munterer Folge, und in der Abwehr war für einmal selbst Franco Foda, eigentlich eine der raren Konstanten im FCB-Gefüge, nicht so stark wie auch schon.
Doch selbst der Basler Notstand (Formtief und Verletzungen) hätte genügen können, die St. Galler in Schranken zu halten. Schupp hatte Mitte der ersten Halbzeit die Chance, den Ball nach Vorarbeit von La Placa und Giallanza ins leere Tor zu schieben, doch weil er dies mit dem linken Aussenrist, statt mit dem rechten Innenrist versuchte, blieb es bei der Möglichkeit.
Es war dies eine Phase, in welcher man das Gefühl haben durfte, dass es dem FC Basel wieder mal zu einem positiven Erlebnis reichen würde. Wohl haperte es im Spiel in die Spitze, wohl kam der FCB erst nach 52 Minuten zu seinem ersten von insgesamt zwei Corner - und doch hielt er sich «im Spiel». Oder besser gesagt: Er hielt die St. Galler einigermassen unter Kontrolle. Namentlich Oumar Konde muss hier erwähnt werden. Er lieferte einen vorzüglichen Match, er gewann das Duell der Nummern 20 gegen Eric Regtop um Längen, er verlor keinen Zweikampf?
?und um so erstaunlicher war, dass Teamchef Heinz Hermann just seinen an diesem Abend wertvollsten Spieler aus der Partie nahm (80.). Diese Auswechslung erwies sich als klarer Fehler. Roger Hegi, der Trainer des FC St. Gallen, hatte nach dem 0:1 auf einen Dreimann-Sturm umgestellt (Regtop links, Contini in der Mitte, Allenspach rechts) - und der für Konde eingewechselte Yann Poulard hatte schlicht keine Ahnung, was er wo hätte tun sollen. Es ging in den letzten zehn Minuten beim FCB drunter und drüber, dort, wo er stabil war, im Zentrum vor der Abwehr wurde es chaotisch, und als der Reihe nach Falub, Massimo Ceccaroni und entscheidend Foda schnitzerten war Regtop zur Stelle und traf zum 1:1 (81.).
Dass die Partie gar noch verloren ging, war, so gesehen, keine Überraschung mehr. Der FCB spielte eine Minute vor Schluss reichlich riskant auf Abseits (warum?), und als Allenspach flankte, stand Regtop frei vor Stefan Huber. Es war keiner da, der den Holländer beim Kopfball hätte stören können. Ob der FC Basel mit Konde die letzten zehn Minuten schadlos überstanden hätte? Diese Diskussion ist müssig, aber es passt ins heutige Bild, dass der FCB einiges unternimmt, um sich selbst in die Bredouille zu bringen. Michael Martin
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