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FC Luzern

FC Basel

FC Luzern - FC Basel 0:3 (0:3)

Datum: 28.09.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1996/97 - 14. Runde

Stadion: Allmend (Luzern) - Zuschauer: 14'850

Schiedsrichter: Carlo Bertolini Schweiz

Tore: 19. Giallanza 0:1. 19. La Placa 0:2. 45. Giallanza 0:3.

Gelbe Karte: 34. La Placa («Schwalbe»).

FC Luzern: Mutter; Knez, Wolf, van Eck, Baumann; Joller (34. Müller), Thomas Wyss, Daniel Wyss (69. Seoane), Kögl; Fink, Sawu.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Falub, Poulard, Zuffi; Frick, Nyarko, Smajic, Orlando (58. Salvi); Giallanza, La Placa (88. Armentano).

Bemerkungen: Luzern ohne Moser, Sermeter, Gmür (alle gesperrt) und Aleksandrov (verletzt). Basel ohne Sutter (verletzt). - 80. Pfostenschuss Fink.

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FCB brilliert in Luzern - 3:0

Luzern. BaZ. Dem FC Basel glückte in der 14. Runde der Nationalliga A die bisher zweifellos erstaunlichste Leistung der Saison: Er beherrschte in einem möglicherweise wegweisenden «Strichkampf» vor 14 800 Zuschauern den FC Luzern auf dessen Platz von der ersten bis zur letzten Minute und tat mit einem 3:0 einen Schritt Richtung Finalrunde. Gaetano Giallanza, der kurz vor Halbzeit auch zum 3:0 traf, und Jean-Pierre La Placa führten den FCB in der 19. Minute mit zwei Toren binnen 50 Sekunden auf den Erfolgsweg.

Ein FCB-Festtag - 3:0-Sieg in Luzern

Der FC Basel brillierte in der 14. Runde der NLA-Fussball-Qualifikation und bezwang nach einer hervorragenden Leistung den FC Luzern in dessen Stadion mit 3:0 (3:0). Gaetano Giallanza (2) und Jean-Pierre La Placa schossen die Tore für den FCB, der nun weit optimistischer in die Zukunft schauen darf.

Luzern. Einen «Neubeginn» hatte FCB-Trainer Karl Engel nach der nicht eben geglückten Qualifikations-Hinrunde gefordert. Und in der Tat - beim FC Basel ist derzeit nurmehr wenig zu sehen vom Geknorze vergangener Wochen. Gegen den FC Aarau kam er zu einem Arbeitssieg (2:0), bei Leader Xamax holte er dank einer starken Leistung nach der Pause einen Punkt (3:3), und nun brillierte Engels Equipe in Luzern. 3:0 (3:0) lautete das Schlussresultat für den verwandelten FCB, es hätte auch ein 6:0 oder 7:0 werden können.

Der FC Basel bot eine vorzügliche Partie, er dominierte die Luzerner auf deren eigenem Platz in einer selten gesehenen Art und Weise. Von einem «Klassenunterschied» sprach hernach Jean-Paul Brigger, der Trainer des gebeutelten Gastgebers, «heute abend wurden wir regelrecht vorgeführt».

Konzentriert, spielfreudig, aggressiv, kombinationssicher, «modern», wie man im Fussball zu sagen pflegt, war der FCB über 90 Minuten. Er liess den Ball laufen, er bestimmte den Rhythmus. Weite Pässe, kurze Pässe, Doppelpässe, Dribblings, Torschüsse - dies alles gelang mit einer Selbstverständlichkeit sondergleichen. Der FCB zeigte für einmal nicht nur in Ansätzen, sondern über die gesamte Spieldauer eine Darbietung, die wohl die eindrücklichste, die bemerkenswerteste seit etlichen Jahren war. Von A bis Z, von Armentano bis Zuffi - wie aus einem Guss.

Den bangsten Moment hatten die Basler nach 17 Minuten zu überstehen, als Yann Poulard und Stefan Huber gegen Martin Fink klären mussten, aber zwei Minuten später führte der FCB bereits mit 2:0. Innert 20 Sekunden erzielte er zwei Konter-Tore durch Gaetano Giallanza (nach einem Pass des starken Poulard) und Jean-Pierre La Placa (nach einem Zuspiel des ebenfalls starken Davide Orlando). Die unbeweglichen Luzerner sahen aus wie B-Junioren, ohne diese damit beleidigen zu wollen?

Brigger reagierte und nahm den Überfordertsten, Manfred Joller, aus dem Spiel (34.). Er hätte eigentlich elfmal wechseln müssen, denn überfordert waren alle in seiner Mannschaft. Auch Goalie Beat Mutter, der Sekunden vor der Pause bei einem Befreiungsschlag Giallanza anschoss, der den Abpraller zum 3:0 nutzen durfte.

Die Unterschiede zwischen den beiden Teams waren enorm. Huber war wenig beschäftigt, aber anders als Mutter stets präsent, die Basler Verteidigung war viel solider als auch schon, derweil die Luzerner in der Abwehr ihr eigenes Schwimmfest veranstalteten. Im Mittelfeld waren der überragende Admir Smajic und Alex Nyarko mehr als eine Klasse besser als Daniel Wyss und der ganz schwache Thomas Wyss. Im Angriff wirbelten Giallanza und La Placa, derweil auf seiten des FC Luzern vom viel gefeierten Agent Sawu rein gar nichts und von Fink nur unwesentlich mehr zu sehen war.

Ja hätte Giallanzas korrektes Kopfballtor auch die Anerkennung des Linienrichters gefunden oder hätte der FCB seine Torchancen generell konsequenter genutzt - der FC Luzern wäre um eine weit deftigere Heimniederlage nicht herumgekommen.

Erfreulich wird für Engel auch die Feststellung gewesen sein, dass Zuffi und Poulard, die beiden Verteidiger, auch in der Schlussphase der Partie noch Torchancen hatten, dass ganz speziell Zuffi hinter dem auch defensiv wirkungsvoll arbeitenden Orlando zu alter Form zurückfand. Wie wertvoll ein guter Zuffi sein kann, wurde mehrmals deutlich - und wie er noch in den letzten Spielminuten am linken Flügel den Doppelpass mit Smajic suchte, das liess nicht nur das gesteigerte Selbstvertrauen, sondern auch ein gerüttelt Mass an gesteigerter Spielfreude erkennen.

Zwei Punkte beträgt nun der Abstand auf den 9. Platz, doch so wie der FCB in Luzern auftrat, darf man es auch anders sehen. Drei Punkte trennen ihn vom FC St. Gallen (4.), vier vom Tabellendritten GC. Die Perspektiven sind erfreulicher geworden - nun gilt es in den beiden Heimspielen gegen YB und den FC St. Gallen, den «Lauf» fortzusetzen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 30.09.1996