FC Basel
FC Aarau
FC Basel - FC Aarau 2:0 (2:0)
Datum: 14.09.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1996/97 - 12. Runde
Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 7'000
Schiedsrichter: Jürg Herrmann
Tore: 18. Armentano 1:0. 24. Nyarko 2:0.
Gelbe Karte: 4. Falub (Foul). 12. Bader (Foul). 18. Armentano (übermässiger Torjubel…). 66. Wiederkehr (Foul). 71. Christ (Revanche-Foul). 90. Frick (Ballwegschlagen).
FC Basel: Huber; Ceccaroni, Falub, Poulard, Zuffi; Frick, Nyarko, Smajic, Sutter (65. Orlando); Giallanza (76. La Placa), Armentano (84. Yakin).
FC Aarau: Hilfiker; Bader, Pavlicevic, Studer, Christ; Roembiak, Skrzypczak, Hodel (74. Oldani), Wiederkehr (69. Senn); Georgiev, Kirik (57. Drakopoulos).
Bemerkungen: Basel ohne Moser, Konde (verletzt). Aarau ohne Kilian, Heldmann (verletzt) und De Napoli (gesperrt).
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Kein Schönheitspreis, aber ein 2:0
Der FC Basel kam in der 12. Runde der NLA-Fussball-Qualifikation 1996/97 zu seinem ersten Heimsieg. Dank Toren von Armentano (18.) und Nyarko (24.) gewann der FCB gegen den FC Aarau mit 2:0 (2:0).
Basel. Gegen Lausanne-Sports hatte der FC Basel eine halbe Stunde lang sehr guten Fussball geboten - und verlor letztlich mit 2:4. Gegen GC war der FCB massgeblich an einem spektakulären Abend beteiligt gewesen - und verlor mit 4:5.
Gegen den FC Aarau spielte er eine Halbzeit ordentlich und nach der Pause gar deutlich unter seinen Möglichkeiten. Aber, und dies zählt nun mal in der heutigen FCB-Situation, gegen den Uefa-Cup-Teilnehmer aus dem Aargau stimmte für einmal das Resultat. Der FC Basel gewann mit 2:0 (2:0) und kam damit zum ersten Heimsieg der laufenden Saison. Hätte er auch diese Partie verloren, er hätte den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld verpasst.
2:0 hiess es also am Schluss, der FCB hat zum ersten Mal seit der 1. Runde, seit dem 1:0-Erfolg gegen den gleichen Gegner auf dem Brügglifeld, wieder «zu Null» gespielt. «Der Mannschaft gehört mein Dank, sie ist nach dem Führungstor nicht in Panik geraten», sagte Trainer Karl Engel hinterher, und auch den Spielern war anzumerken, wie gut ihnen dieses Ergebnis getan hat.
Zu Beginn der Partie hatte der FCB indes ein, zwei heikle Momente zu überstehen. Ivo Georgiev, der einmal mehr enttäuschende Bulgare beim FC Aarau, hatte die Chance zum 1:0 auf dem Fuss, traf jedoch das Tor nicht. Martin Trümplers Equipe, die am vergangenen Dienstag bei Bröndby im Uefa-Cup mit 0:5 unter die Räder gekommen war, versuchte, mit Offensiv-Fussball die Reise nach Dänemark zu vergessen. Der FCB, von der Taktik her wie eine Auswärtsmannschaft agierend (vgl. untenstehenden Artikel), war mehrheitlich in der eigenen Platzhälfte anzutreffen, um dann mit schnellen Gegenstössen zum Erfolg zu kommen.
Ein Unterfangen, das (im Unterschied zu manch anderer Partie) auch gelang. Mario Frick hatte eine erste Möglichkeit, als er von Gaetano Giallanza lanciert worden war (12.), scheiterte aber an Andreas Hilfiker. Giallanza blieb die auffälligste Figur im Basler Spiel. Und von ihm ging auch der Führungstreffer aus. Nach seinem Schuss liess Hilfiker den Ball abprallen, und Mariano Armentano (er erhielt den Vorzug gegenüber Jean-Pierre La Placa) staubte ab (18.). Der Argentinier stand bei Giallanzas Schuss in Positions-Offside und profitierte bei seinem Treffer von einer grosszügigen Regelauslegung Jürg Herrmanns. Ein anderer Schiedsrichter hätte den Treffer wohl nicht anerkannt. Hilfiker jedenfalls wäre nach seinem Fehler wohl noch vor Armentano an den Ball gekommen, wenn der nicht im Abseits gestanden hätte.
Sei's drum. Der FC Basel beklagte sich nicht. Vielmehr traf er nur sechs Minuten später zum 2:0. Wieder war Giallanza bei einem Konter durchgebrochen, wieder prallte der Ball von Hilfikers Körper einem FCB-Spieler vor die Füsse. Diesmal war es Alex Nyarko, der (aus regulärer Position) mit dem linken Fuss den zweiten Treffer schoss. Die Aarauer Taktik war schon etwas eigenartig. Auf des Gegners Platz in der ersten halben Stunde zwei Kontertore zu kassieren, das sieht man in der Tat nicht alle Tage?
Damit aber ist die Geschichte der Partie eigentlich bereits erzählt. Der FC Basel brachte das Ergebnis sicher über die Runden, namentlich auch, weil Stefan Huber seinen besten Match der Saison bot. Nach vier Partien, in welchen Thomas Grüter das Tor hüten durfte, hatte sich Engel entschlossen, wieder seine alte Nummer 1 zwischen die Pfosten zu stellen. Und Huber parierte, als Georgiev plötzlich alleine vor ihm stand (26.). Er verhinderte damit den Anschlusstreffer, den der FCB mit Bestimmtheit wieder vor einige Rätsel gestellt hätte.
Fünf Minuten vor der Pause hatte Huber seine zweite Bewährungsprobe, als er einen Freistoss Lody Roembiaks gekonnt aus dem Lattenkreuz boxte. Danach waren die Aarauer am Ende ihres Lateins. Es war letztlich - und dies kann für die Basler Moral nur gut sein - ein absolut ungefährdeter Erfolg für den FCB. Kein Schönheitspreis, aber drei Punkte - und die zählen nun mal bei diesem Modus. Auch wenn die Freunde des gepflegten Doppelpasses dabei auf der Strecke bleiben. Michael Martin
Quelle: Basler Zeitung vom 16.09.1996