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FC Basel

FC Lausanne-Sport

FC Basel - FC Lausanne-Sport 2:4 (1:2)

Datum: 04.09.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1996/97 - 10. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 7'500

Schiedsrichter: Markus Nobs Schweiz

Tore: 30. Frick 1:0. 32. Udovic 1:1. 40. Sané 1:2. 76. Douglas 1:3. 84. Douglas 1:4. 91. Giallanza 2:4.

Gelbe Karte: 19. Nyarko (Handspiel). 36. Ohrel (Ballwegschlagen). 53. Iglesias (Ballwegschlagen). 65. Frick (Ballwegschlagen).

FC Basel: Grüter; Ceccaroni, Falub, Tabakovic, Zuffi; Frick, Konde (69. Giallanza), Nyarko, Sutter (52. Orlando); La Placa, Yakin (53. Armentano).

FC Lausanne-Sport: Brunner; Oggier, Londono, Gualco, Iglesias; Ohrel (46. Douglas), Piffaretti, Rehn, Savovic (65. Carrasco); Sané, Udovic (85. Celestini).

Bemerkungen: Basel ohne Huber, Disseris, Moser (alle verletzt) und Smajic (gesperrt). Lausanne ohne Hänzi (verletzt). Erstes Spiel von Falub für den FCB. - Sutter verletzt ausgeschieden.

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Das ganze Elend des FCB - 2:4 gegen Lausanne

Der FC Basel verlor in der 10. Runde der NLA-Fussball-Qualifikation vor 7500 Zuschauern im St.-Jakob-Stadion gegen Lausanne-Sports mit 2:4 (1:2). Mario Frick hatte den FCB in Führung gebracht, doch dann wurde Engels Mannschaft nach allen Regeln der Kunst ausgekontert.

Basel. Der FC Basel hat verloren, 2:4 hiess es am Ende des Heimspiels gegen Lausanne-Sports - nichts war's mit dem ersten Erfolg vor eigenem Publikum, nichts war's mit den dringendst benötigten Punkten. Und einmal mehr war es so, dass sich der FCB nach gutem Beginn einen Vorsprung erarbeiten konnte, ehe das ganze Elend wieder von vorne begann.

Und langsam, aber sicher gehen einem die Worte aus, wenn es gilt, die (zumeist kurze) Phase zu beschreiben, in welcher der FC Basel in Führung liegt. Das 1:0 für den FCB war ein - vom Spielverlauf her gesehen - logisches Tor. Die Mannschaft Engels zeigte sich deutlich verbessert im Vergleich mit den Partien in Lugano und gegen den FC Luzern. Die Spieler waren mehr in Bewegung, namentlich Jean-Pierre La Placa hatte einmal mehr lichte Momente. Seine quer über den Platz geschlagenen Bälle brachten die schwerfällige Lausanner Abwehr des öftern in Nöte. Die Anfangsphase war nach Basler Verhältnissen wirklich attraktiv. Die beste Möglichkeit vor dem ersten Treffer hatte Adrian Falub, die rumänische Neuverpflichtung. Nach einem Corner La Placas flog sein Kopfball (von Oscar Londono abgefälscht) an die Querlatte (18.). Dem Führungstor ging dann jedoch erneut einer jener weiten Cross-Bälle voraus. Bruno Sutter schlug ihn, Oumar Konde, der bemerkenswerte, 17jährige Smajic-Ersatz, gewann das Kopfballduell gegen Luigi Gualco, und Mario Frick traf aus vollem Lauf zu jenem 1:0 (30.), das aber den FCB dennoch nicht beruhigen konnte.

Ja, es ist wirklich ein Ärgernis, wie die Basler einen Vorsprung zu verwalten pflegen. Keine 120 Sekunden vergingen nach Fricks Schuss, als Massimo Ceccaroni einen Querpass wagte, die Lausanner dazwischenfuhren, und via Stefan Rehns Zuspiel und Saso Udovics Lob der Ball ins FCB-Tor flog.

Thomas Grüter hatte zuvor keine Arbeit zu verrichten gehabt - und auch der zweite Ball, der auf sein Gehäuse rollte, war hinter der Linie. Falub hatte den Zweikampf gegen Souleyman Sané verloren, und der Senegalese traf im Stil des grossen Torjägers. Die Basler reklamierten in dieser Szene ein Foul Sanés - doch Schiedsrichter Nobs hatte keine Regelwidrigkeit erkannt.

Falub verlor dann nach vielversprechendem Beginn den Faden. Wen wundert's - so hatte er sich seinen Einstand in der Nationalliga A sicher nicht vorgestellt. Und nach solch' ernüchternden Momenten fällt dann auch das Spiel in Engels Equipe wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Man hatte zu Beginn der Partie seit langem wieder einmal ein Pressing gesehen - nach dem 1:2 störte indes keiner mehr. Dabei wäre dies wahrlich ein gutes Rezept gewesen. Gualco, Londono und Manfred Oggier waren alles andere als sicher, und einer mit dem wohlklingenden Namen Ricardo Iglesias gar ein Sicherheitsrisiko.

Was immerhin gut war beim Gastgeber, war der Wille, über den sprichwörtlichen Kampf wieder ins Spiel zu finden. Es war wie so oft in dieser Saison. Der FCB lief einem Rückstand nach, er mühte sich redlich, doch wenn es galt, den überraschenden Pass in den Lausanner Strafraum zu treten, dann waren die Räume vor lauter Beinen zu.

Chancen erarbeitete sich der FC Basel dennoch. Mario Frick scheiterte an Martin Brunner, einer von La Placas gefährlichen Corner-Bällen fand den Weg ins Tor ebenfalls nicht. Und selbst als der Lausanner Goalie Londonos Rückpass nicht behändigen wollte, stand noch der Pfosten im Weg (69.).

Und so muss keiner lange erraten, was hernach geschah - der FCB wurde von den abwartenden Lausannern nach Strich und Faden ausgekontert. Sané vergab noch aus bester Position, doch der eingewechselte Philippe Douglas traf eine Viertelstunde vor Schluss mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 3:1. Nichts war's mit dem Ausgleich wie noch gegen den FC Luzern. Ganz im Gegenteil - Douglas erhöhte noch zum 4:1 (85.).

Keiner beim FCB vermochte mehr die Impulse zu setzen. Nun fehlte die Routine des gesperrten Admir Smajic, nun wurde auch einmal mehr deutlich, dass der eingewechselte Mariano Armentano nicht die grosse Verstärkung für den FC Basel ist. Gaetano Giallanza, der trotz einer jener elend schmerzhaften Schulterverletzungen zum Einsatz kam, traf in der Nachspielzeit noch zum 2:4. Doch dieses Tor war nurmehr für die Statistik.

So kam es letzten Endes, dass der FCB zwar 90 Minuten lang versuchte, das Spiel zu machen und danach doch als klarer Verlierer vom Platz musste, weil er erneut nicht clever war, als es galt, die Nerven im Zaum zu halten und geduldig zu agieren.

Man könnte entschuldigend anfügen, dass Alex Nyarko (wo sind seine dynamischen Aktionen geblieben?) mit seinen 22 Lenzen im FCB-Mittelfeld der älteste war - doch dies hilft dem Club nicht weiter, wenn er sich noch für die Finalrunde qualifizieren will. Er erhielt jedenfalls gestern einen massiven Dämpfer im Hinblick auf einen sorgenfreien Frühling. Das Zittern mit der zittrigen Basler Manschaft geht nun endgültig los. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 05.09.1996