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FC Basel

FC Luzern

FC Basel - FC Luzern 2:2 (1:1)

Datum: 27.08.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1996/97 - 3. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 7'500

Schiedsrichter: Roland Beck Liechtenstein

Tore: 4. La Placa 1:0. 33. Sermeter 1:1. 78. Wolf 1:2. 88. Frick (Pen.) 2:2.

Gelbe Karte: 27. Fink (Foul). 68. Smajic (Reklamieren/im Spiel gegen Lausanne gesperrt).

Gelb-Rote Karte: 66. Fink (Foulspiel).

FC Basel: Grüter; Ceccaroni, Poulard (83. Armentano), Tabakovic, Zuffi; Frick, Nyarko, Smajic, Sutter; La Placa, Yakin (51. Giallanza/86. Orlando).

FC Luzern: Karpf; Gmür, Wolf, Knez, Baumann; Fink, Moser, Th. Wyss (91. Merenda), D. Wyss; Sermeter (81. Kögl), Sawu (67. Joller).

Bemerkungen: Basel ohne Moser, Salvi und Disseris (alle verletzt). Luzern ohne Aleksandrov, Bachmann, van Eck (alle verletzt) und Mutter (gesperrt). Giallanza mit Schultereck-Verletzung ausgeschieden, er fällt veraussichtlich für zwei Wochen aus.

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Immerhin ein Punkt für den FCB

Der FC Basel erreichte in einem Nachholspiel der 3. Runde der NLA-Fussball-Qualifikationspoule ein 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen den FC Luzern. Für den FCB traf La Placa früh zum 1:0. Sermeter und Wolf brachten hernach den Gast in Führung, ehe Frick vier Minuten vor Schluss per Penalty das 2:2 gelang.

Basel. Der FCB bleibt über dem Strich. Das ist der positivste Aspekt des gestrigen Fussball-Abends im St.-Jakob-Stadion. Die Basler kamen zu einem 2:2 (1:1)-Remis gegen den FC Luzern - das reichte für den Verbleib auf Platz 8. Wenn man damit zufrieden wäre, dürfte man dem FC Basel dafür auf die Schultern klopfen. Aber in aufgeräumter Stimmung verliess gestern keiner das Stadion. Der FCB jedenfalls tut sich weiterhin schwer.

Selbstvertrauen, Sicherheit, Ruhe, Übersicht - alles Begriffe aus dem Fussball-Alltag. Gute Teams pflegen sich durch solche Eigenschaften auszuzeichnen. Doch dem FC Basel in seiner derzeitigen Verfassung gehen diese Eigenschaften nach wie vor ab.

Da erwischt er einen Start, der besser nicht sein könnte. Admir Smajic hatte einen Freistossball zur Mitte gebracht, Alex Nyarko gewann das Duell gegen Ivan Knez, und Jean-Pierre La Placa traf per Kopf aus 13 Metern ins Tor (4.). Der Jubel war gross, dieser Beginn hätte erleichternd wirken müssen. Nun hätte der FC Basel die Sache gelassener in die Hand nehmen können. Er hätte darauf spekulieren können, dass der Gegner ob des frühen Gegentreffers aus der Bahn geworfen würde.

Aber beim FCB sieht dies derzeit anders aus. Statt zu einem gepflegten Spiel zu finden, suchten die Basler erneut den Weg in die eigene Defensive. Konter-Fussball ist schön und recht - aber man muss seine Chancen bei den sich offerierenden Gegenstoss-Möglichkeiten auch nutzen. Was jedoch soll dabei herausspringen, wenn Hakan Yakin und La Placa stets gemeinsam nach links oder nach rechts ausscheren? Wer soll wann den Ball wohin spielen? Fragen, auf die der FCB erneut keine Antwort fand.

Und so abgedroschen dies mittlerweile klingen mag - es kam wieder einmal so, wie es kommen musste. Die Basler vermochten sich bis zur Pause nicht aus der Umklammerung zu lösen und kassierten den Ausgleichstreffer. Heinz Moser passte von der Grundlinie zum aufgerückten Gürkan Sermeter zurück, und der traf mit einem wuchtigen Schuss zum 1:1. Thomas Grüter, der erneute den Vorzug vor Stefan Huber erhielt, hatte keine Abwehrmöglichkeit.

Ja, die sportliche Entwicklung des FCB lässt im Moment nicht auf einen ruhigen Herbst schliessen. Von einem Pressing, mit dem Trainer Karl Engel vor der Saison den Gegner jeweils am Spielaufbau hindern wollte, war nichts mehr zu erkennen - von spielerischen Fortschritten, wie man sie noch vor zehn Tagen ausmachen konnte, ebenfalls nicht mehr allzuviel, wenngleich vieles besser war als noch zuletzt in Lugano. Die Bälle wurden aber erneut zu oft hoch und weit in Richtung des gegnerischen Strafraums geschlagen, wo sie meist bei einem der Luzerner landeten.

Doch der FC Luzern war nicht GC. Die Mannschaft Jean-Paul Briggers, die in den vergangenen Jahren im «Joggeli» nur selten einen wirklich starken Eindruck hinterliess, war wohl mehrheitlich im Ballbesitz, doch sie vermochten die Unzulänglichkeiten des FCB nur selten zu nutzen.

Engel schien die Mängel zur Pause erkannt zu haben. Der FCB gab sich nun Mühe, einen gepflegteren Fussball zu spielen, auch wenn er dabei nach wie vor grosse «Mühe» bekundete. Torchancen blieben weiterhin aus. Es fehlte der überraschende Pass - aber immerhin hatte Grüter nun etwas mehr Distanz zwischen sich und dem Geschehen. Als dann auch Martin Fink nach wiederholtem Foulspiel vom Platz flog (66.), da sah es gar noch besser aus für den FCB. Aber als Stefan Wolf bei einem (fälschlicherweise gepfiffenen) Eckball Herbert Baumanns nach vorne rückte, da achtete sich niemand auf den aufgerückten Verteidiger - und es hiess 1:2 (78.).

Dem FCB erging es dreckig - bis in den Schlussminuten Ungewöhnliches geschah. Armentano fiel im Strafraum, der schwache Schiedsrichter Beck pfiff Penalty, und Frick traf zum 2:2 (88.). Es war ein aufgrund der zweiten Halbzeit verdientes und erst noch «spätes» Tor für den FCB - unglaublich, aber wahr. Vielleicht macht dies die Arbeit bis zum Lausanne-Spiel am 4. September etwas leichter. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 28.08.1996