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Rotor Volgograd

FC Basel

Rotor Volgograd - FC Basel 3:2 (2:2)

Datum: 20.07.1996, 18:00 Uhr - Wettbewerb: UIC 1996/97 - Gruppenphase

Stadion: Tsentralnyi Stadion (Volgograd) - Zuschauer: 8'000

Schiedsrichter: Babarovic Jugoslawien

Tore: 20. Niederhaus 1:0. 29. Orlando 1:1. 30. Giallanza 1:2. 40. Jessipow 2:2. 58. Weretennikow 3:2.

Gelbe Karte: 31. Giallanza, 49. Salvi, 61. Jessipow (alle wegen Fouls).

Rotor Volgograd: Samorukow; Borzenko, Korniets, Geraschenko; Tichtschenko; Jessipow, Burlatschenko, Weretennikow, Orbu (68. Abramow); Niederhaus (75. Iljuschin), Jabtschenko (46. Zernow).

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Poulard, Tabakovic, Salvi; Frick, Nyarko, Smajic, Orlando (73. Moser); Giallanza, Armentano (60. La Placa).

Bemerkungen: Rotor ohne Schmarko und Berketow (beide gesperrt), Basel ohne Zuffi, Sutter und Yakin (alle verletzt) sowie ohne Disseris (nicht im Aufgebot). 29. Orlando schiesst an die Querlatte. 90. Tichtschenko schiesst an den Pfosten.

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Mildernde Umstände für den FCB

Der FC Basel hat durch eine 2:3 (2:2)-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Rotor Wolgograd den Gruppensieg im UI-Cup verpasst. FCB-Torschützen in einem spannenden Spiel waren Orlando und Giallanza.

Wolgograd. Für den FC Basel ist der UI-Cup 1996 abgeschlossen. Trotz einer - den Umständen entsprechend - (vgl. untenstehenden Artikel) guten Leistung bei Rotor Wolgograd verlor das Team von Trainer Karl Engel letztlich zwar unglücklich, aber durchaus logisch, mit 2:3 (2:2).

Von Georg Heitz

Die Partie begann so, wie man es für den FCB hatte befürchten müssen: Die Russen setzten die Gäste sofort unter Druck und kamen zu einer Vielzahl von Torchancen. Das entscheidende Übergewicht erlangten die Gastgeber durch eine Massnahme ihres Trainers Viktor Prokopenko. Der liess seinen Libero Maxim Tichtschenko weit vor der Abwehr spielen, womit Rotor im Mittelfeld stets in Überzahl war. Die technisch starke Mannschaft aus Wolgograd profitierte allerdings bei ihren Aktionen von der augenscheinlichen Müdigkeit der Basler Spieler.

FCB-Goalie Stefan Huber vereitelte in der Startviertelstunde mit einigen gelungenen Paraden mehrmals die Führung für die Gastgeber - die Führung, die just zu dem Zeitpunkt Tatsache wurde, als der FCB seinerseits die ersten Gegenstösse lancieren konnte.

Das 1:0 für Rotor fiel nach einem von vielen gelungenen Doppelpässen. Vladimir Niederhaus stand plötzlich alleine vor Huber und bezwang diesen sicher. Die Basler waren fortan gezwungen, mehr Initiative zu übernehmen. Namentlich Admir Smajic, der wieder einmal durch eine grosse Lauffreudigkeit auffiel, und Alex Nyarko, vermochten ihre Mitspieler nun besser in Szene zu setzen. Hinzu kam, dass der FCB durch die guten Leistungen der beiden äusseren Mittelfeldspieler Mario Frick und Davide Orlando, der sich gegenüber dem Meisterschaftsspiel vom vergangenen Mittwoch gegen Xamax enorm steigerte, eine richtige «Flügelzange» besass.

Der Doppelschlag kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde zeigte, wie verwundbar Rotor Wolgograd in Abwesenheit von zwei der besten Verteidiger in der Defensive war. Ist das Spiel über die Aussenpositionen ohnehin oft ein gutes Rezept, so gilt dies erst recht, wenn eine Mannschaft wie die der Russen mit nur drei Abwehrspielern auf einer Linie agiert. Der FCB bewies dies innerhalb von einer Minute gleich zweimal.

Zunächst spielte Smajic Orlando auf der linken Seite frei, der nach einem schnellen Antritt im Nachschuss den Ausgleich besorgte, nachdem er im ersten Versuch nur die Latte getroffen hatte (29.). Kaum hatten die Russen angespielt, kam Smajic erneut an den Ball und lancierte am rechten Flügel Frick, dessen präzise Hereingabe der am nahen Pfosten stehende Gaetano Giallanza nur noch einzuschieben brauchte (30.).

Zwei Szenen, in denen Stefan Huber nicht besonders glücklich aussah, kosteten den FCB dann aber den Gruppensieg. Kurz vor der Pause wollte der Torhüter bei einem der gefährlichen Steilpässe von Rotor befreien, traf dabei aber ausgerechnet seinen Mitspieler Yann Poulard. Valerj Jessipow war der Profiteur dieser Aktion; der Stürmer brauchte den Ball nur noch ins leere Tor zu schieben.

Einen erneuten Durchhänger der Basler bestraften die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit dem entscheidenden Treffer. Nach einem indirekten Freistoss in der Mitte der Basler Platzhälfte, kam Oleg Weretennikow an den Ball. Der Spielmacher wurde von den FCB-Spielern zu wenig gestört, schoss aus 25 Metern aufs Tor, und Huber sah den Ball, wie er hernach zu Protokoll gab, sehr spät und konnte deshalb nicht mehr reagieren (58.).

In den verbleibenden 32 Minuten suchte der FCB vehement den Ausgleich, der zum Gruppensieg gereicht hätte. Doch sowohl der eingewechselte Jean-Pierre La Placa mit einem Kopfball (70.), als auch Giallanza aus kurzer Distanz in der Nachspielzeit, trafen das Tor nicht. Hinzu kam, dass das Schiedsrichtertrio den FCB in zwei Szenen entscheidend benachteiligte: Ein penaltywürdiges Foul an Smajic wurde nicht geahndet (80.), wohl aber ein angebliches Offside von Frick bei seinem Tor kurz vor Schluss.

Aller Unbill zum Trotz hätte der FCB mit einer besseren Chancenauswertung gegen das starke Rotor Wolgograd zumindest ein Unentschieden erreichen können.

Quelle: Basler Zeitung vom 22.07.1996