FC Basel
Servette FC
FC Basel - Servette FC 2:0 (1:0)
Datum: 14.05.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 14. Runde
Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 4'500
Schiedsrichter: Vincent Dafflon
Tore: 40. Nyarko 1:0. 81. Sutter 2:0.
Gelbe Karte: 33. Barea (Foul). 55. Rey (Handspiel). 75. Cantaluppi (Reklamieren).
FC Basel: Huber; Ceccaroni, Meier, Walker, Zuffi; Cantaluppi (84. Disseris), Nyarko, Moser (23. Konde), Sutter; Rey (58. Okolosi), Yakin.
Servette FC: Marguerat; Barea, Aeby, Karlen; Weiler, Barberis (52. Sesa), Nemecek, Ippoliti (73. Baumann), Fernandez; Neuville, Sogbie.
Bemerkungen: Basel ohne Smajic (gesperrt), Orlando und Hasler (beide verletzt). Servette ohne Juarez und Renato (beide verletzt). Neben dem Schweizer Nationaltrainer Artur Jorge sassen auf der Tribüne auch Vertreter zahlreicher Bundesligisten: Klaus Toppmöller (Bochum) sowie Interessenten von 1860 München und dem 1. FC Kaiserslautern.
Zurück
Ein 2:0-Erfolg zum Abschluss
Der FC Basel gewann zum Abschluss der Finalrunde gegen den Servette FC mit 2:0 (1:0) und wahrte sich damit die Chancen auf den UI-Cup. Die FCB-Tore erzielten Alex Nyarko und Bruno Sutter.
Basel. Die deutschen Herren waren teilweise von weither angereist. Klaus Toppmöller etwa, der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers VfL Bochum, war im Stadion, auch Vertreter von 1860 München und dem 1. FC Kaiserslautern waren da. Die Transferzeit hat begonnen, es gilt, rein zufällig versteht sich, weil man halt schon in der Nähe sei, nach möglichen Verstärkungen Ausschau zu halten.
Doch die Enttäuschung der Späher muss zu Beginn der Partie zwischen dem FC Basel und dem Servette FC (2:0) gross gewesen sein. Spielerisch gab die Partie anfänglich herzhaft wenig her. Fehlpässe mischten sich mit Miss-verständnissen, Kombinationen über mehr als zwei Stationen hatten Seltenheitswert. Beim FCB machte sich die Absenz von Admir Smajic (gesperrt) bemerkbar. So war keiner da, der im Mittelfeld die Fäden hätte ziehen können.
Diese Phase, in der ausser einem Penalty-würdigen Angriff Massimo Ceccaronis auf Walter Fernandez und einer Chance für Hakan Yakin nichts, aber auch wirklich gar nichts geschah, dauerte lange 30 Minuten. Höchstens Dominic Mosers rasanter Abgang nach einer Viertelstunde gab noch zu reden. Er hatte mit Darmproblemen und Brechreiz zu kämpfen, an ein Weiterspielen war nicht zu denken. Moser wurde durch Oumar Konde ersetzt, und der spielte auch gegen den tschechischen Nationalspieler Vaclav Nemecek verblüffend gut.
Als dann aber nach einer halben Stunde müden Ballgeschiebes die ersten Pfiffe der 4500 Zuschauer (Saison-Minusrekord) durch das Stadion hallten, da wurde der FCB munterer. Die Genfer, harmlos und mit dem Cup-Final im Hinterkopf angetreten, hatten nun doch vermehrt defensive Aufgaben zu verrichten. Alex Nyarko, er war der auffälligste Spieler auf dem Platz, scheiterte an Pascal Marguerat, der ein unsicherer Ersatz für Marco Pascolo war (36.), Bruno Sutters abgefälschter Schuss flog am Tor vorbei (39.), doch aus dem daraus resultierenden dritten FCB-Corner ergab sich dann jenes 1:0, das dem Heimclub einen von Pfiffen begleiteten Abgang zur Pause ersparte.
Mario Cantaluppi brachte den Ball zur Mitte, Marguerat flog mit sicherem Instinkt fürs falsche Timing vorbei, und Nyarko traf per Kopf zur Basler Führung. Die war durchaus verdient, weil beim FCB einigen Spielern weit mehr gelang als allen Genfern. Neben Nyarko wurde im Verlauf des Spiels auch Cantaluppis Darbietung besser. Auch Sutter, Walker oder Zuffi steigerten sich nach verhaltenem Beginn. Doch es soll nicht verschwiegen werden, dass sich einer wie Alexandre Rey derzeit meilenweit von seiner Herbst-Form entfernt über den Platz quälte und nach einer Stunde ziemlich entnervt den Platz verlassen musste.
Ja, und es soll auch nicht der Eindruck entstehen, die Partie sei hochstehend gewesen. Der Unterhaltungswert war zwar nicht gleich null, und einzelne gute Aktionen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich oft dann, wenn es wirklich hätte gefährlich werden können, ein Fehler in die Aktionen schlich - und sei es, dass der vom Linienrichter kam, als er Cantaluppi auf dem Weg zum 2:0 aus einer schlicht erfundenen Abseitsposition zurückpfiff (75.). Dieses zweite FCB-Tor gelang dann aber Sutter nach Pass von Yakin (81.) doch noch, und dieser sehenswerte Schlenzer war denn auch der Höhepunkt der gesamten Partie.
Und so gewann letztlich der FCB hochverdient jenen «wichtigen» Match, der ihn nun als Sechsten die Meisterschaft beenden lässt. Dies würde bei einem Cup-Sieg von Sion die UIC-Teilnahm bedeuten - ein versöhnlicher Abschluss einer nicht rundum geglückten Finalrunde. Michael Martin
Quelle: Basler Zeitung vom 15.05.1996