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Neuchâtel Xamax

FC Basel

Neuchâtel Xamax - FC Basel 1:1 (0:1)

Datum: 11.05.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 13. Runde

Stadion: Maladière (Neuchâtel) - Zuschauer: 4'000

Schiedsrichter: Dominique Tavel Schweiz

Tore: 8. Yakin 0:1. 56. Moldovan 1:1.

Gelbe Karte: 24. Perret (Foul). 30. Zuffi (Foul). 30. Cantaluppi (Reklamieren). 46. Yakin (Unsportlichkeit), 60. Moldovan (Reklamieren), 61. Smajic (Foul/gegen Servette gesperrt).

Neuchâtel Xamax: Corminboeuf; Rueda; Martin, Rothenbühler; Jeanneret, Panduru (28. Wittl), Perret, Bonalair; Kunz, Moldovan, Isabella.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Vilmar, Walker, Zuffi; Cantaluppi, Nyarko, Smajic (69. Konde), Sutter (77. Moser); Rey (79. Okolosi), Yakin.

Bemerkungen: Xamax ohne Vernier und Kägi (beide verletzt) sowie Pana (überzähliger Ausländer). Basel ohne Orlando und Disseris (beide verletzt) sowie Tabakovic (rekonvaleszent). - Match mit 15minütiger Verspätung angepfiffen wegen Protestaktion der Spieler wegen der Nichtanerkennung von Profoot seitens der Nationalliga. - 29. Schuss Zuffis an die Unterkante der Querlatte. 51. Martin köpfelt an den eigenen Pfosten.

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Ein 1:1 und erneut ein Yakin-Tor

Der FC Basel erreichte bei Neuchâtel Xamax ein 1:1 (0:1)-Unentschieden. In einer wenig berauschenden Partie brachte Hakan Yakin den FCB früh in Führung (8.). Viorel Moldovan glich nach der Pause aus.

Neuchâtel. «Die Luft war draussen», bemerkte Gilbert Gress, Trainer bei Neuchâtel Xamax, nach der Partie zwischen seiner Mannschaft und dem FC Basel (1:1). Und er nutzte die Gelegenheit, noch einmal über die Herren zu wettern, die den Nationalliga-Clubs ein dermassen enges Termin-Korsett geschnürt hatten. Neun Spiele in 28 Tagen hat der FCB beispielsweise zuletzt absolviert. Kein Wunder sprach auch Karl Engel, der Trainer beim FC Basel, von den Beinen, die in den vergangenen Tagen schwerer geworden seien.

Nun denn, der FCB nutzte den Arbeitsgang an den Neuenburgersee immerhin dazu, seine kleine «Serie» aufrechtzuerhalten. Immerhin dreimal hintereinander hat er nun nicht verloren und holte aus 270 Spielminuten zuletzt fünf Punkte. Für die ersten fünf Finalrunden-Zähler hatte er noch 900 Minuten gebraucht?

Müssig ist es nun aber, darüber zu diskutieren, was gewesen wäre, wenn? Was hätte geschehen können, wenn der FCB seine regelmässigeren Erfolgserlebnisse nicht erst zum Schluss der Finalrunde, sondern zu deren Beginn gehabt hätte.

Tatsache ist - der FC Basel hat sich nach dem Remis auf der Maladière auf jenen 6. Rang vorgearbeitet, der im Falle eines Cup-Siegs des FC Sion zur Teilnahme am UI-Cup reichen würde. So etwas lässt sich nach den zurückliegenden Wochen fast schon als Erfolgsmeldung verkaufen.

Verantwortlich für diesen Aufwärtstrend ist - wenn man die erzielten Tore als Mass der Dinge nimmt - hauptsächlich Hakan Yakin. In den drei Partien gegen den FC Sion (2:0), den FC Luzern (1:1) und nun gegen Xamax hat der Stürmer jedes Mal getroffen und seine klare Formsteigerung nachhaltig unter Beweis gestellt. Seit ihn Engel für die Cup-Partie gegen den FC Gossau wegen mangelnden Trainingsfleisses kurzfristig in den Nachwuchs verbannt hat, ist der Münchensteiner kaum mehr wiederzuerkennen.

In Neuchâtel traf Yakin bereits nach acht Minuten. Admir Smajic hatte den Angreifer lanciert, und im Duett mit Alexandre Rey, der Yakins Flankenball zum Absender zurückgeköpfelt hatte, wurde dann das 1:0 Tatsache. Die Xamax-Verteidigung schaute zu, und selbst Yakin war wohl etwas überrascht, wie leicht ihm der Torschuss gemacht wurde. Etwas heikler gestaltete sich die Situation fünf Minuten vor der Pause. Nach Mario Cantaluppis Zuspiel durfte Yakin alleine auf Joël Corminbúuf zustürmen, scheiterte indes an mangelnder Übersicht.

Zu diesem Zeitpunkt hätte der FCB die Partie eigentlich bereits zu seinen Gunsten entschieden haben müssen. Wohl spielten lange nicht alle auf dem gleichen Niveau, wohl wirkten Vilmar überfordert, Bruno Sutter ausgebrannt und Rey nicht auf der Höhe der Aufgabe - doch individuelle Kraftakte hätten dem Gast ein zweites oder drittes Tor durchaus bescheren können. Dario Zuffi beispielsweise (er war erneut ein guter linker Aussenverteidiger) traf nur die Unterkante der Querlatte, und auch Alex Nyarko war nahe am 2:0. Doch den Ghanaer verliessen beim Torschuss wieder einmal die Nerven?

Weil der FCB in der Folge aber nicht mehr in der Lage war, ein Pressing aufzuziehen, musste er sich je länger, je defensiver aus der Affäre ziehen. Ja, er wurde nach der Pause gar so dominiert, wie er es in der gesamten Finalrunde nicht erlebt hatte. Zu mehr als zum Ausgleich sollte es jedoch auch Xamax nicht mehr reichen. Der abwanderungswillige Viorel Moldovan (bei GC im Gespräch) setzte sich (wohl dank eines Fouls) gegen Marco Walker durch und traf zum 1:1 (56.).

Und über den Rest der Partie braucht man eigentlich keine grossen Worte mehr zu verlieren. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 13.05.1996