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FC Basel

FC Sion

FC Basel - FC Sion 2:0 (0:0)

Datum: 04.05.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 12. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 5'000

Schiedsrichter: Jürg Herrmann Schweiz

Tore: 74. Yakin 1:0. 85. Rey 2:0.

Gelbe Karte: 30. Gaspoz (Foul), 52. Nyarko (Foul), 80. Zuffi (absichtliches Handspiel), 83. Disseris (Foul).

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Vilmar, Walker, Zuffi; Moser (71. Disseris), Nyarko, Smajic (88. Konde), Sutter (49. Okolosi); Yakin, Rey.

FC Sion: Lehmann (46. Borer); Gaspoz, Wicky, Quentin, Fournier; Sylvestre, Vercruysse, Colombo, Lonfat (77. La Placa); Vidmar, Giallanza (62. Mirandinha).

Bemerkungen: Basel ohne Orlando, Hasler (verletzt), Tabakovic (rekonvaleszent), Cantaluppi und Meier (beide gesperrt). Sion ohne Herr, Bonvin (beide verletzt) und Kombouaré (gesperrt). - Lehmann mit Leistenverletzung, Sutter mit Knieverletzung ausgeschieden. Nach Sutters Auswechslung Moser im linken Mittelfeld, nach Mosers Auswechslung Zuffi im linken Mittelfeld.

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2:0 - Bilanzkosmetik für den FCB

Der FC Basel gewann sein vorletztes Heimspiel der laufenden Fussball-Finalrunde gegen den FC Sion verdient mit 2:0 (0:0). Hakan Yakin und Alexandre Rey trafen in der besseren zweiten Halbzeit.

Basel. 298 Minuten und rund 20 valable Torchancen lang hatte das Warten gedauert - doch dann durfte der FC Basel wieder einmal jubeln, dann durfte er sich wieder einmal über einen geglückten Abschlussversuch freuen.

Hakan Yakin war es, der nach 74 Minuten mit einem wuchtigen Schuss aus gut 25 Metern das 1:0 für den FCB gegen den FC Sion erzielte. Endlich hatte mal einer aus der Mannschaft den Mumm gehabt, aus der Distanz aufs Tor zu schiessen, und selbst wenn der Ball beim Totomat die eine oder andere Glühbirne zerschlagen hätte - es wäre auch so den Versuch wert gewesen, auf diese Art und Weise zu einem Erfolgserlebins zu kommen. Der gleiche Yakin war es, der 298 Spiel-Minuten zuvor den entscheidenden 1:0-Treffer beim Sieg gegen den FC Luzern erzielt hatte.

Damit wurde der FC Basel für sein gesteigertes Engagement nach der Pause belohnt. War vor dem Wechsel die Verunsicherung nach den ernüchternden Niederlagen in St. Gallen und Aarau noch deutlich zu verspüren gewesen, so nutzte Karl Engels Mannschaft in den zweiten 45 Minuten die Gunst der Stunde resolut. Der FC Sion hatte sich im Fernduell mit GC endgültig geschlagen gegeben. Das frühe 1:0 der Zürcher raubte den Wallisern die allerletzte der minimen theoretischen Chancen auf den Titel, und so war denn von jener Aggressivität, die der FCB beim Hinspiel im Tourbillon (0:2) noch zu spüren bekommen hatte, nichts mehr zu sehen - dezente Sittener Leibesübungen waren es, schliesslich steht morgen der Cup-Halbfinal gegen den FC St. Gallen auf dem Programm.

Aber wer den Sieg des FCB jetzt nur mit der bescheidenen Vorstellung der Gäste erklären will, tut den Basler Fussballern unrecht. Sie gingen ihrem Beruf mit der gebotenen Einstellung nach, sie bemühten sich um Konstruktivität und waren daher der korrekte Sieger. Bereits vor dem Wechsel, in der deutlich schwächeren Hälfte, erspielte sich die Heim-Mannschaft Chancen auf den Führungstreffer, doch die wurden in bestbekannter Manier versiebt.

Alexandre Rey, Hakan Yakin, Alex Nyarko oder Dominic Moser hätten mehr aus den ihnen sich bietenden Gelegenheiten machen und das Team früher beruhigen können. Doch weil für einmal auch die Basler Verteidigung ohne Patzer über die Runden kam, rächten sich die Versäumnisse vor dem gegnerischen Tor nicht. Dieses wurde vor der Pause von Stefan Lehmann gehütet, der sich nach einer halben Stunde indes an der Leiste verletzte und danach durch Fabrice Borer ersetzt werden musste.

Und jener Borer, einst auch bei der SR Delémont unter Vertrag, war dann gegen Yakins Schuss machtlos - und wie sich der Stürmer mittels Körpertäuschung freie Bahn verschafft hatte, das liess sich wahrlich sehen. Der Servette FC, der Yakin offenbar gerne im Tausch gegen René Weiler verpflichten will, wird sich diese Szene ebenfalls notiert haben, wenngleich der FCB für die Offerte aus Genf nichts übrig haben wird?

Nach diesem 1:0 war der Bann gebrochen, die Frage nach dem Sieger stellte sich fortan nicht mehr, und Rey (85.) gelang gar noch der zweite Treffer für den FCB, der damit in dieser Finalrunde erstmals mehr als nur ein Tor pro Match erzielte. Anteil am Sieg hatte letztlich, wie Karl Engel, der Trainer, sagte, «das Kollektiv». Von Stefan Huber im Tor, der endlich wieder einmal einen Schuss parieren durfte (51./gegen Vercruysse), über Marco Walker, Linksverteidiger Dario Zuff und Admir Smajic bis hin zum starken Yakin.

Nun darf der FCB morgen beim Nachholspiel in Luzern beweisen, dass er auch zweimal in Folge gewinnen kann? Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 06.05.1996