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FC St. Gallen

FC Basel

FC St. Gallen - FC Basel 3:0 (1:0)

Datum: 27.04.1996, 17:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 10. Runde

Stadion: Espenmoos (St. Gallen) - Zuschauer: 5'500

Schiedsrichter: Carlo Bertolini Schweiz

Tore: 35. Bühlmann 1:0. 83. Diallo (Pen.) 2:0. 84. Diallo 3:0.

Gelbe Karte: 34. Smajic (Reklamieren). 91. Giannini (Foul).

FC St. Gallen: Pédat; Mouidi, Koch, Brunner, Wanner; Frick, Milton (53. Giannini), Tejeda, Bühlmann (69. Winkler); Zellweger, Fonseca (55. Diallo).

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Vilmar, Walker, Hasler; Cantaluppi (46. Moser/76. Okolosi), Meier (64. Rey), Smajic, Sutter; Zuffi, Yakin.

Bemerkungen: St. Gallen ohne de Siebenthal, Steingruber, Andrioli (alle verletzt) und Slavtschev (Nachwuchs). Basel ohne Nyarko (gesperrt), Tabakovic (rekonvaleszent), Orlando (verletzt) und Konde (U16-EM). Nach Reys Einwechslung Zuffi im Mittelfeld.

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Und wieder eine Pleite

Der FC Basel verlor nach ungenügender Leistung beim FC St. Gallen mit 0:3 (0:1) und ziert nun wieder das Finalpoule-Tabellenende.

St. Gallen. Was soll man dazu sagen? Da schien sich der FC Basel nach seiner verkorksten ersten Finalrunden-Hälfte zumindest spielerisch aufgefangen zu haben, er war gegen GC trotz zweier Niederlagen nicht die schwächere Mannschaft gewesen, er gewann gegen den FC Luzern und bot auch im Cup bei Neuchâtel Xamax (1:2) eine durchaus ansprechende Partie.

Und jetzt das.

0:3 verlor der FCB beim FC St. Gallen, beim Tabellenletzten dieser Finalpoule, bei einer Mannschaft, die nach den jüngsten Darbietungen eigentlich verunsicherter hätte sein müssen als der FC Basel - Trainerwechsel (Roger Hegi coachte erstmals an der Seitenlinie) hin oder her.

Doch am Samstag lief in Karl Engels Mannschaft nicht allzuviel zusammen. Jenes direkte Pass-Spiel aus der eigenen Abwehr heraus, das in Neuchâtel noch ansprechend funktioniert hatte, war aus Basler Sicht auf dem Espenmoos nicht die Ausnahme - nein, es fand überhaupt nicht statt.

Hakan Yakin scheiterte nach 18 Sekunden am herauslaufenden Eric Pédat und an mangelnder Übersicht, Marco Walkers Freistoss landete in den Armen des St. Galler Goalies (19.), Bruno Sutter wurde in aussichtsreicher Position von Julio Tejeda gestört (35.) - dies waren die wenigen erfolgversprechenden Situationen, die der FC Basel vor der Pause auf dem nach wie vor vom langen Winter gezeichneten Terrain in der Ostschweiz hatte. Mehr war nicht zu sehen, und in der zweiten Halbzeit brachte Engels Team im Angriff ebenfalls nicht wesentlich mehr zustande.

Und damit war die Chance auf ein Unentschieden eigentlich bereits vertan. Denn der FC St. Gallen lag zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung. Er hatte zwar (mit Ausnahme des starken Miltons) alles andere als gut gespielt, und auch die Zuschauer waren bereits ungeduldig geworden. Doch weil sich kein Basler entschloss, Patrick Bühlmann zu beschatten, als der nach Tejedas Freistossflanke sein erstes Kopfballtor der Karriere erzielen durfte (38.), lag der FCB einmal mehr in Rückstand. Mario Cantaluppi war der direkte Gegenspieler Bühlmanns gewesen - und er durfte sich nach der Pause die Partie von der Ersatzbank aus ansehen.

Eine Situation gab es noch, als die Gäste nahe am Ausgleich waren, Markus Brunner hatte Yakin im Strafraum dermassen lang und intensiv am Trikot gezogen, dass der im Strafraum sich letztlich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Schiedsrichter Carlo Bertolini gab den durchaus gerechtfertigen Penalty indes nicht (67.) - «in Sion hätte er vielleicht gepfiffen», meinte Hegi nach dem Match.

Ein Unentschieden hätte in diesem Moment durchaus dem Spielverlauf entsprochen, Engels Team war trotz schwacher Leistung nicht die schwächere der beiden Equipen gewesen. Der FCB war aber (trotz phasenweise erfolgreichem Pressing) vor dem gegnerischen Tor einmal mehr zu harmlos. Er vermochte sich in der St. Galler Abwehr, die in der laufenden Finalrunde mit Abstand die meisten Gegentore kassierte (24/FCB jetzt 17), kaum einmal über längere Zeit festzusetzen.

Die Basler waren zwar über die gesamten 90 Minuten gesehen sicherlich die längere Zeit im Ballbesitz - aber (abgesehen von der Unsinnigkeit solcher Messungen) Zählbares schaute nicht heraus. Besser machte es der Gastgeber, der zum Schluss durch Mamadou Diallo (83./84.) noch zu zwei Toren kam. Erst hatte Yannick Hasler Zellweger an der Strafraumgrenze gefoult, was zu einem Penalty führte, und dann traf der eingewechselte Stürmer, als weder Stephan Huber noch Walker ihn am Torschuss hindern konnten.

Beim FCB funktionierte letztlich viel zuwenig, angefangen bei Verständigungsproblemen in der Innenverteidigung (Walker/Vilmar) über den Aufbau bis hin zum Spiel in die Spitzen. Der grosse Verlierer beim Verlierer aus Basel hiess aber auch Dominic Moser. Er war für Cantaluppi aufs Feld gekommen, hatte in 30 Minuten keine nennenswerte Aktion und wurde danach wegen «mangelnden Einsatzes» (Engel) wieder ausgewechselt. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 29.04.1996