FC Luzern
FC Basel
FC Luzern - FC Basel 1:1 (0:0)
Datum: 07.05.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 6. Runde
Stadion: Allmend (Luzern) - Zuschauer: 12'190
Schiedsrichter: Thomas Meier
Tore: 77. Sawu 1:0. 84. Yakin 1:1.
Gelbe Karte: 5. Walker (Foul). 26. Cantaluppi (Foul). 44. Gmür (Foul). 78. Joller (Foul). 88. Fink (Foul).
FC Luzern: Mutter; Gmür, Joller, van Eck, Baumann (55. Knez); Müller, Sawu, Camenzind, Bwalja (53. Kögl); Fink, Aleksandrov.
FC Basel: Huber; Ceccaroni, Vilmar, Walker, Zuffi; Cantaluppi, Nyarko, Smajic (59. Konde), Moser (66. Okolosi); Rey, Yakin (87. Disseris).
Bemerkungen: Luzern ohne Wolf, Wyss (beide verletzt) und Kurniawan (4. Ausländer). Basel ohne Sutter (verletzt) und Tabakovic (rekonvaleszent). Pfostenschuss Sawu (72.). Das Spiel war ursprünglich am 8. April 1996 angesetzt. Dieses Spiel musste jedoch verschoben werden, weil der FCB wegen Krankheit und Verletzungen keine elf Kaderspieler hätte aufbieten können.
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Yakins später Ausgleich zum 1:1
Der FC Basel erreichte im Fussball-Finalrunden-Nachholspiel beim FC Luzern ein 1:1 (0:0)-Unentschieden. Sawus Führungstor egalisierte Hakan Yakin sechs Minuten vor Schluss.
Luzern. Resultatmässig darf man auf seiten des FC Basel getrost von einer Bestätigung des 2:0-Erfolges gegen den FC Sion sprechen. Auswärts ein 1:1 (0:0)-Remis beim FC Luzern, das kann sich sehen lassen. Und das Erfreuliche für den FCB daran war, dass er sich im spielerischen Bereich erneut steigern konnte.
Unterhaltungswert hatte die gestrige Nachhol-Partie allemal, sie war klar besser als das Hinspiel, das die Basler mit 1:0 gewonnen hatten, und dies lag sehr wohl am FCB.Wenngleich - die ersten Minuten werden Trainer Karl Engel wahrscheinlich nicht dazu veranlasst haben, dem Treiben der Seinen genüsslich zuschauen zu können. Namentlich in der Defensive waren Abstimmungsschwierigkeiten nicht zu übersehen, und dies, obwohl es das erste Mal in der laufenden Finalrunde war, dass der FC Basel in zwei Spielen hintereinander mit derselben Abwehrformation (Ceccaroni, Vilmar, Walker, Zuffi) auflaufen konnte.
Namentlich auf der linken Seite häuften sich indes zu Beginn die Probleme, dort, wo Zuffi und der für den verletzten Sutter in die Mannschaft gerückte Moser sich nicht optimal ergänzten und vor allem Zuffi, der Verteidiger, sich des öftern zwei Luzernern gegenübersah. Aber auch Vilmar - entschlossen zwar im Zweikampf - verriet in gewissen Aktionen taktische Mängel. Doch zu mehr als einem Vorstoss Alek-sandrovs, der Walker eine gelbe Karte kostete, und einem Schuss Sawus, den Huber sicher hielt, reichte es dem Gastgeber nicht (10.).
Danach fand der FC Basel ins Spiel, er bestimmte nach einer Viertelstunde den Rhythmus und kam, wie man sich das mittlerweile gewohnt ist, auch bald einmal zu Torchancen, die allerdings - ebenfalls wie gewohnt - doch eher kläglich vergeben wurden. Nyarko etwa (17.), von Cantaluppi herrlich freigespielt, durfte alleine auf Goalie Mutter zulaufen, diesen umspielen und das Tor verfehlen... Zuvor bereits hätte Hakan Yakin, der erneut vorzüglich spielte, nach einer Kombination über Smajic und Zuffi per Kopf den Ball ins Tor befördern können.
In dieser Phase gefiel der FCB besonders. Er wirkte stilsicherer als die Luzerner, denen der Druck, einen Uefacup-Platz erreichen zu können, offenbar die Gedanken lähmte. Dazu kam, dass Jean-Paul Briggers Team augenscheinlich keine Freude an jegwelcher Form von früher Störarbeit bekundete. So ergab es sich dann, dass fünf Minuten vor der Pause ein weiterer FCB-Spieler alleine auf Mutter zulaufen konnte, und diesmal war es an Rey, eine weitere sogenannt «hundertprozentige» Möglichkeit zu vergeigen. Auch sonst blieb Rey in bezug auf die Produktivität deutlich hinter seinem Angriffspartner Yakin zurück.
Doch dies änderte freilich nichts daran, dass die Partie eine gute war und mit zunehmendem Verlauf besser und spannender wurde. Auch der FC Luzern fand nach einer Stunde wieder in den Match zurück. Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass Smajic wegen Rückenbeschwerden ausscheiden musste. Sein Ersatz Oumar Konde machte seine Sache gut.
So wendete sich das Blatt vorübergehend. Zuerst traf Sawu aus 20 Metern nur den Pfosten (72.), ehe der Simbabwer dann fünf Minuten danach mit einem Schuss aus ähnlicher Distanz zum 1:0 traf. Dieser Ball flog mitten aufs Tor, und so muss sich wohl oder übel Goalie Huber diesen Gegentreffer ankreiden lassen.
Damit war der FCB schlecht bedient. Doch da war ja noch Yakin. Sechs Minuten vor Schluss enteilte er der Luzerner Abwehr und bezwang Mutter souverän. Diesen Ausgleichstreffer hatte sich der FC Basel mehr als verdient. Für den FC Luzern hingegen verschlechterten sich damit die Aussichten auf einen Uefacup-Platz. Aber dies wird dem FCB egal sein. Michael Martin
Quelle: Basler Zeitung vom 08.05.1996