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FC Basel

FC St. Gallen

FC Basel - FC St. Gallen 1:1 (0:1)

Datum: 31.03.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 5. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 6'500

Schiedsrichter: Marcel Vollenweider Schweiz

Tore: 44. Frick (Pen.) 0:1. 72. Walker 1:1.

Gelbe Karte: 26. Bühlmann. 33. Mouidi. 67. Koch. 86. Cantaluppi.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Meier, Walker, Orlando (46. Nyarko); Cantaluppi, Moser (56. Yakin), Smajic, Sutter; Rey (24. Okolosi), Zuffi.

FC St. Gallen: Pédat; Mouidi, Koch, Milton, Wanner; Winkler, Slavtchev, Giannini (88. Sutter), Bühlmann (61. Diallo); Zellweger, Frick (71. Tejeda).

Bemerkungen: Basel ohne Tabakovic (krank/wird am Donnerstag an den Mandeln operiert) und Disseris (verletzt). St. Gallen ohne Andrioli, De Siebenthal, Steingruber (alle verletzt) und Brunner (gesperrt). Basel nach der Pause mit einem 3-5-2 spielend. Rey und Orlando verletzt ausgeschieden.

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Immerhin traf Walker

Der FC Basel kam dank eines Kopftors von Marco Walker (72.) zu einem 1:1 (0:1)-Unentschieden gegen den FC St. Gallen.

Basel. Immerhin ein 1:1, immerhin ein Punkt - so ist man nach dem 1:1 (0:1)-Unentschieden des FC Basel gegen den FC St. Gallen versucht zu sagen. Marco Walker bescherte dem FCB diesen Zähler, nachdem er bei einem Corner Admir Smajics am richtigen Ort gestanden und den Ball rechts oben im Tor untergebracht hatte (72.). Es war ein schöner Treffer, und Walkers darauffolgender Jubellauf mag verdeutlichen, wie befreiend dieses Glücksgefühl gewesen sein muss.

Zuvor war der FCB jedoch wieder einmal in Rückstand geraten. Mario Frick war bei einem Konter durchgebrochen, und Massimo Ceccaroni fehlte jener entscheidende Schritt, den es gebraucht hätte, um im Strafraum nicht den Fuss des Liechtensteiners, sondern den Ball zu treffen. Den Penalty nutzte Frick gleich selbst zum Führungstreffer.

Dieses 1:0 (44.) war zwar nicht unbedingt zu hundert Prozent dem Spielverlauf entsprechend, aber es hatte zuvor schon Situationen gegeben, in welchen der FC St. Gallen gefährlich vor Stephan Huber aufgetaucht war. Zweimal bei einer Freistossflanke Patrick Winklers herrschte in der Basler Abwehr grosse Unruhe, doch weder Frick (schoss übers Tor/9.) noch der aufgerückte Verteidiger Markus Wanner mit seinem Kopfball (scheiterte an Huber/18.) trafen ins Ziel.

Doch was war mit dem FC Basel? Der hatte (wieder einmal) einen guten Start, er wirkte aggressiv, und bereits nach 60 Sekunden musste Eric Pédat nach einer Kombination Smajic-Zuffi vor Bruno Sutter klären. Spätestens aber, als Frick die erste Chance für die Gäste hatte, verlor der FCB an Durchschlagskraft. Die Kombinationen wurden zähflüssiger, und - wie schon gegen den FC Aarau - es wurde wieder mehrheitlich in die Breite gespielt.

Dazu kam, dass im Basler Mittelfeld die Akzente fehlten. Dominic Moser (spielte anstelle Alex Nyarkos von Anfang an) hatte kaum Aktionen, und auch Smajic konnte, auf der Position 6 spielend, zu selten die Bälle verteilen. Ideen waren wohl vorhanden, aber deren Ausführung blieb von Mängeln belastet. Chancen hatte der FCB vor der Pause nur wenige, und hätten sich die St. Galler etwa bei einer Überzahlsituation (fünf gegen drei) nicht dermassen ungeschickt angestellt, es wäre vielleicht nicht nur beim 1:0 gelieben.

Doch dies soll nun nicht bedeuten, der FC St. Gallen sei die bessere Mannschaft an diesem Nachmittag gewesen. Nach der Pause war es bisweilen gar grausam anzuschauen, wie die Ostschweizer die Bälle ins Out schlugen und selbst ideale Kontermöglichkeiten durch Ungeschicklichkeiten verstolperten. Trainer Uwe Rapolder sprach hernach von der «Angst vor der eigenen Courage». Seine Spieler müssten sich daran gewöhnen, wie man auswärts gewinnen kann.

Hätte indes der FC St. Gallen diesen Match gewonnen, er hätte es unverdient getan, selbst wenn der FC Basel keinesfalls so zwingend auftrat, dass er im Schongang hätte bestehen können.

Nach der Pause immerhin wurde das Spiel von Karl Engels Mannschaft druckvoller. Der Trainer wurde zu diesem Zeitpunkt - wie schon im Cup-Spiel gegen den FC Biel (4:1) - zu einem Systemwechsel gezwungen. Davide Orlando schied wie Alexandre Rey zuvor mit Muskelproblemen aus, und Engel entschied sich notgedrungen, vom 4-4-2 auf ein 3-5-2 umzustellen. Der eingewechselte Nyarko, der letztlich der Beste auf dem Platz war, spielte im Mittelfeld, André Meier Libero, Walker und Ceccaroni Manndecker.

Dies hatte zur Folge, dass der FCB nun endlich ein Übergewicht im Mittelfeld erhielt - nur liess sich nicht vermeiden, dass die Stürmer weiterhin nur wenig Bälle erhielten. Zuffi agierte nach Mosers Auswechslung gar im offensiven Mittelfeld, um das Spiel von dieser Position aus anzukurbeln. Den sogenannten Matchball hatte letztlich Gabriel Okolosi auf dem Fuss, aber er traf nach Nyarkos Vorarbeit das Tor nicht. Und so musste sich der FCB letztlich mit dem einen Punkt begnügen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 01.04.1996