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FC Sion

FC Basel

FC Sion - FC Basel 2:0 (1:0)

Datum: 17.03.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 3. Runde

Stadion: Tourbillon (Sion) - Zuschauer: 12'800

Schiedsrichter: Serge Muhmenthaler Schweiz

Tore: 40. Vidmar (Pen.) 1:0. 90. Colombo 2:0.

Gelbe Karte: 39. Huber (Notbremse). 43. Herr (Foul). 72. Smajic (Foul). 74. Quentin (Reklamieren).

FC Sion: Lehmann; Moser; Herr, Quentin; Sylvestre, Lonfat, Vercruysse (77. Colombo), Zambaz; Mirandinha (89. Gaspoz), Vidmar, Fournier (77. Bonvin).

FC Basel: Huber; Vilmar, Tabakovic, Meier, Orlando; Cantaluppi (70. Moser), Nyarko (87. Disseris), Smajic, Sutter; Rey (56. Yakin), Zuffi.

Bemerkungen: Sion ohne Wicky, Kombouaré (verletzt) und Giallanza (nicht im Kader). - Basel ohne Ceccaroni, Walker (beide verletzt) und Okolosi (vierter Ausländer). FCB-Trainer Karl Engel auf die Tribüne verbannt (43./Reklamieren). Cantaluppi mit Gelenkkapselverletzung, Rey mit Innenbandkontusion und Nyarko mit Hirnerschütterung ausgeschieden.

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Ein 0:2 für den FCB in Sion - logisch, aber?

Der FC Basel bezog gegen den FC Sion in seinem dritten Finalrundenspiel die zweite Niederlage. Das 2:0 (1:0) der Walliser war nicht unverdient, aber doch von Schiedsrichterentscheidungen begünstigt.

Sion. Am Schluss lautete das Resultat 2:0 (1:0) für den FC Sion. Der FC Basel war in der Finalrunde in der dritten Partie ein zweites Mal geschlagen - so weit die nüchternen Fakten zu diesen kampfbetonten 90 Fussball-Minuten im Stade de Tourbillon zu Sion. Wie die Niederlage letztlich zustande gekommen ist, das wird in den Statistiken nicht mehr erscheinen. Der FC Sion holte sich die drei zu vergebenden Punkte. Er war kompakter als der FCB, und er erspielte sich auch mehr Torchancen. Von einem verdienten Sieg pflegt man nach einem solchen Spiel zu reden.

Doch da waren halt auch jene Szenen, die gegen einen Teilerfolg der Basler sprachen - Umstände, für die Karl Engels Team nicht verantwortlich gemacht werden kann. Und es liegt nun mal in der Natur des Sports, dass namentlich die Verlierer nach einem Match über das erlittene Ungemach diskutieren. Getreu dem Motto: Was wäre gewesen, wenn?

Auslöser der Debatten nach Spielschluss war Schiedsrichter Serge Muhmenthaler aus Grenchen. Und die vorentscheidende Szene der Partie spielte sich nach gut 40 Minuten ab, als nach einer Verkettung unglücklicher Fehler der FC Sion in den Genuss eines Penaltys kam, der wohl korrekt war, aber nicht hätte gepfiffen werden dürfen, weil zuvor Aurelio Vidmar aus klarer Abseitsposition auf Stefan Huber losgezogen war, was die TV-Bilder denn auch klar bewiesen.

Dass Huber für seine Intervention an Vidmar nicht nur verwarnt, sondern vom Platz hätte gestellt werden müssen, kommt dazu.

Wie dem auch sei - Vidmar liess sich die Chance nicht nehmen und traf zum verdienten 1:0. Handkehrum entschied Serge Muhmenthaler nicht auf Penalty, als Yvan Quentin den Basler Stürmer Alexandre Rey zurückhielt oder Heinz Moser im Strafraum mit der Hand klärte. Der Ärger auf FCB-Seite war gross, doch auch dies änderte letztlich nichts an der Niederlage oder am verdienten Sittener Führungstor.

Verdient darum, weil der FC Basel bis zu jener 40. Minute nur einmal gefährlich vor Stefan Lehmann aufgetaucht war. Alex Nyarko scheiterte jedoch mit seinem Schuss am stark reagierenden Walliser Goalie. Ansonsten sah man nur den FC Sion. Namentlich im Mittelfeld hatte der seine Vorteile. Admir Smajic agierte defensiv, Nyarko wenig offensiver, und Alexandre Rey sowie Dario Zuffi kamen daher im Angriff nicht ins Spiel. Zudem fehlte auf den Aussenpositionen der Druck. Sylvestre und Fournier setzten weit mehr Akzente für die Sittener Offensive, als Bruno Sutter und Mario Cantaluppi dies für den FCB hätten tun sollen.

Nach der Pause stellte Engel um, Smajic war nun wieder die Nummer 10, und das Spiel verlagerte sich prompt in die Walliser Platzhälfte. Der FC Basel spielte nun, nachdem er auch seine doch zur Gewohnheit gewordenen Anlaufprobleme beseitigt hatte, besser, er tauchte öfters in Lehmanns Strafraum auf, aber die sogenannt «Hundertprozentigen» wollten sich nicht einstellen. Zu oft scheiterte der FCB mit seinen Angriffsbemühungen an einem Walliser Bein oder eigenem Unvermögen. Die klareren Möglichkeiten hatte weiterhin der FC Sion, wenngleich das 2:0 des eingewechselten Christian Colombo nicht mehr als Resultat-Verschönerung war. Die Niederlage war letztlich logisch, der FC Sion war besser - aber schöner ist es halt doch, wenn man hinterher über die entscheidenden Szenen nicht so diskutieren muss, wie dies gestern im Stade de Tourbillon der Fall war. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 18.03.1996