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FC Basel

Neuchâtel Xamax

FC Basel - Neuchâtel Xamax 1:2 (0:1)

Datum: 03.03.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 2. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 17'000

Schiedsrichter: Werner Müller Schweiz

Tore: 24. Moldovan 0:1. 66. Sutter 1:1. 78. Kunz: 1:2.

Gelbe Karte: 77. Vernier.

FC Basel: Huber; Ceccaroni (87. Moser), Tabakovic, Walker (53. Vilamr), Orlando; Cantaluppi, Nyarko, Smajic, Sutter; Rey, Zuffi (53. Yakin).

Neuchâtel Xamax: Delay; Rueda; Jeanneret, Rothenbühler; Vernier (81. Martin), Perret, Gigon (69. Panduru), Bonalair; Isabella (75. Drakopoulos), Moldovan, Kunz.

Bemerkungen: Basel ohne Disseris, Moro (beide krank) und Okolosi (4. Ausländer). Xamax ohne Corminbúuf (verletzt). Walker (Zerrung) und Zuffi (Schlag aufs Knie) verletzt ausgeschieden.

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«Déjá-vu»-Erlebnisse bei der FCB-Niederlage

Der FC Basel kassierte in der Fussball-Finalrunde beim 1:2 (0:1) gegen Xamax seine erste Niederlage in der Meisterpoule. Sutter glich Moldovans Führungstor noch aus, Kunz' 2:1 war indes entscheidend.

Basel. «Déjá vu.»

Irgendwie beschlich einem bei der Betrachtung der 1:2 (0:1)-Niederlage des FCB gegen den Neuchâtel Xamax FC das Gefühl, man habe doch schon einmal einen ähnlichen Match mit der Mannschaft Karl Engels erlebt. Und dies ist nicht einmal so lange her. Am Sonntag vor einer Woche, beim 1:1 gegen Servette, hatte der FC Basel bereits die erste Halbzeit mehr oder weniger zu passiv gestaltet (um nicht gar zu sagen: verschlafen). Aber auch in der Partie in Genf hätte der FCB bereits nach drei Minuten in Führung gehen können.

Damals war es Dominic Moser, der in aussichtsreicher Position nur den Pfosten getroffen hatte, gegen Xamax war es nach ebenfalls drei Minuten Alexandre Rey, der, von Alex Nyarko freigespielt, an Goalie Florent Delay scheiterte - und wie gegen Servette war dies die letzte Torchance des FCB für geraume Zeit. Patrick Isabella oder Martin Rueda hätten frühzeitig das 1:0 für Xamax erzielen können. Die Basler Spieler fanden den Rhythmus der Partie nicht, und die Lücken, die sich aus einer gewissen gedanklichen Lethargie ergaben, brachten dem Gast Torgelegenheiten zuhauf.

6:1 lautete das Chancenverhältnis, als dann Viorel Moldovan nach einer Flanke Adrian Kunz' mit seinem Kopfball Stefan Huber doch noch überwinden konnte (24.). Es war dies eine Kopie des ersten Xamax-Tores im Auswärtsspiel beim FCB in der vergangenen Qualifikation (0:2). «Déjá vu».

Thierry Bonalair, mit dem Mario Cantaluppi seine liebe Mühe hatte, traf dann gestern fünf Minuten später die Querlatte, und Xamax-Trainer Gilbert Gress sprach nach der Partie davon, dass «dieses eine Tor zuwenig war für die Chancen, die wir alle hatten».

Einmal in Rückstand geraten, rappelte sich der FC Basel (wie schon gegen Servette) nach der Pause auf. Nun endlich stand man näher beim Gegner, vollführte man jenes Pressing, das Engel schon vor der Partie vorgeschwebt ist. Die Folge war, dass sich der FCB innert drei Minuten drei valable Tormöglichkeiten schuf (62.-64.). Cantaluppi verpasste Davide Orlandos Hereingabe knapp. Vilmar, für Marco Walker ins Spiel gekommen (dessen alte Zerrung war wieder aufgebrochen), setzte seinen Kopfball am Tor vorbei, und auch Orlando mit einem Freistoss war nahe am Ausgleich.

Wieder eine Minute später war das (zwischenzeitliche) Remis dann auch Tatsache geworden. Cantaluppi hatte seine stärkste Szene, flankte zur Mitte, dorthin, wo Bruno Sutter stand und nur noch den Fuss hinzuhalten brauchte.

Wie schon in Genf schien hernach die Partie zugunsten des FCB kippen zu können - doch Xamax ist nicht Servette. Namentlich der eingewechselte, nach divergierenden Meldungen der Nationalliga nun im letzten Moment doch noch spielberechtigte Rumäne Nica Panduru (er wurde am Mittwoch in Neuenburg verpflichtet) sorgte für Gefahr. Seinen Direktschuss aus 20 Metern vermochte Huber noch zu parieren, doch als dann Kunz (nach einem Steilpass Pandurus) auf das FCB-Tor losziehen konnte, war auch der Basler Goalie geschlagen. Panduru, der zuletzt bei Benfica Lissabon gespielt hatte, gab somit dem eigens angereisten portugiesischen Fernseh-Team genügend Stoff für eine abwechslungsreiche Story?

Dies ändert nichts daran, dass das 1:2 vermeidbar gewesen wäre. Nyarko hätte Panduru vor der Ballabgabe wenn nötig auch mit einem Foul stoppen sollen (so ist halt Fussball) - doch dies tat der Ghanaer nicht. Wohl auch, weil der Schiedsrichter Werner Müller hiess, und der hatte ihn im Herbst in Lausanne vom Platz gestellt. Engel nannte Nyarkos «Unterlassung» denn auch verständlich. Punkten muss der FCB jetzt halt im nächsten Spiel, in zwei Wochen, beim FC Sion. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 04.03.1996