FC Basel
FC Luzern
FC Basel - FC Luzern 1:1 (0:1)
Datum: 02.06.1999, 20:15 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1998/99 - 14. Runde
Stadion: Schützenmatte (Basel) - Zuschauer: 3'830
Schiedsrichter: Roberto Ferrari
Tore: 39. Scepanovic 0:1. 60. Cantaluppi 1:1.
Gelbe Karte: 14. Meyer (Foul), 57. Kögl (Foul), Perez (Foul), 88. Schnarwiler (Foul).
FC Basel: Huber; Ceccaroni, Veiga, Sahin, Reimann; Cantaluppi, Huggel, Gonçalves (88. Colina), Fabinho (46. Mendi); Varela, Tschopp (72. Perez).
FC Luzern: Crevoisier; Manfred Joller (72. Arnold), Meyer, Trninic, Schnarwiler; Koch, Izzo, Wyss, Vukic, Kögl (79. Koilov); Scepanovic.
Bemerkungen: Basel ohne Rytschkow und Potocianu (beide gesperrt) sowie Kreuzer, Calapes, Barberis, Frick, Pechoucek und Güntensperger (alle verletzt). Luzern ohne Lubamba, Knez, Daniel Joller und Lehmann (alle verletzt). Letzte Partie von Schiedsrichter Roberto Ferrari. 56. Kopfball von Mendi an die Latte. 83. Pfostenschuss Scepanovic.
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1:1 zum Saisonschluss: Zu ärgern schien sich nur Andy Egli
Der FC Basel erreichte im letzten Finalrundenspiel der Saison 1998/99 ein 1:1 (0:1) gegen den FC Luzern. Mario Cantaluppi (61.) glich die Führung der Innerschweizer (Slobodan Scepanovic, 38.) auf der Schützenmatte aus. Der FC Basel beendet die Saison auf Rang 5 und nimmt am UI-Cup teil, die Luzerner verpassten dieses Ziel.
Basel. Das war's dann also. Nach 36 Spielen fand die Saison 1998/99 gestern abend vor noch 3830 Zuschauern auf der Schützenmatte für den FC Basel ein Ende. Das wenig lustvoll zustande gekommene 1:1 (0:1) gegen den FC Luzern wird bald wieder vergessen sein, am fünften Platz des FCB hat das Resultat nichts mehr verändern können. Bald gelten die Gedanken der neuen Spielzeit, die ab dem 15. Juni mit dem ersten Training unter dem neuen sportlichen Vordenker Christian Gross vorbereitet und schon am 19./20. Juni mit dem UIC-Einsatz in Slowenien gegen Korotan lanciert wird.
FCB mit der B-Auswahl
Die Teilnahme an jenem internationalen Wettbewerb wäre - mit einem Sieg gestern - auch für den FC Luzern möglich geworden, und vielleicht war es deswegen der Trainer der Innerschweizer, Andy Egli, der, über 90 Minuten wild am Spielfeldrand gestikulierend, am intensivsten am Resultat dieser Partie interessiert schien. Seine Mannschaft ging zwar etwas konsequenter, etwas engagierter zur Sache als der FC Basel, der dafür die bessere Spielanlage verriet. Die Basler - auf Wunsch Gross' im 4-4-2-System - mühten sich mit ihrem «B-Team» (Rytschkow und Potocianu waren gesperrt, dazu fielen sieben Spieler verletzungsbedingt aus) achtbar, liessen aber lange Zeit die Effizienz im Abschluss und die letzte Konzentration in der Defensivreihe vermissen.
«Heiss» im eigenen Strafraum
Manchmal ging es in Situationen, in denen sich Gross künftig einen Befreiungsschlag vorstellen könnte, etwas gar «heiss» zu im Basler Strafraum. Die Haken und Kurzpässchen in der eigenen Gefahrenzone unterhalten zwar das Publikum, dürften aber nach dem Gusto des neuen Trainers zu wenig zielorientiert sein.
Den Gegentreffer der Basler aber ihrer Unachtsam- und Leichtsinnigkeit in der Abwehr zuzuschreiben, wäre falsch. Slobodan Scepanovic stieg ganz einfach optimal auf die Cornerflanke Ludwig Kögls und traf mit seinem Kopfball zum 0:1 (38.). Es war der Ertrag einer bescheidenen ersten Halbzeit, die - ausser einer kapitalen Chance für Fabinho - zu wenig brachte, um das spärliche Zuschauergrüppchen nicht neidisch nach Lausanne hören zu lassen, wo sich im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft Tor an Tor reihte.
Steigerung nach der Pause
Die beste Phase der Basler folgte nach der Pause, als sie etwas vehementer als zuvor den Ausgleich anzustreben versuchten. Marco Schällibaum, dessen Interimszeit als Cheftrainer mit dem gestrigen Abend zu Ende ging, hatte in der Pause «lautstark», wie er hinterher sagte, «an den Stolz und den Charakter» der Mannschaft appelliert, und die Botschaft schien angekommen zu sein. Benjamin Huggel, zum ersten Mal über die ganze Distanz im (ordentlich gelungenen) Einsatz, Carlos Varela und Deniz Mendi (Kopfball an den Aussenpfosten, 55.) massen bei ihren Abschlussversuchen zunächst das Tor aus, dann gelang Mario Cantaluppi, von Mendi schön im Raum freigespielt, der angestrebte Treffer. Und hätte der Schweizer U21-Stürmer aus Balsthal, dessen Tage in Basel wohl vorerst auch gezählt sind (vgl. Kasten), zwei Minuten später die Hereingabe Marco Tschopps nicht verpasst, der FCB wäre sogar noch besser für seine Intensivphase belohnt worden.
So aber reduzierten die Basler ihre Bemühungen im selben Masse, wie Luzern die Linie verlor. Das Niveau sank wieder auf Vorhalbzeitsstand, der Schlusspfiff von Roberto Ferrari, der seine letzte Partie in der Nationalliga leitete, war eine Erlösung. Nur Andy Egli, wieder er, wollte sich noch darüber ärgern, dass kaum eine Minute nachgespielt worden ist.
Eine Einzelkritik in den Reihen des FC Basel erübrigt sich, denn nicht die Hälfte der gestern im Einsatz stehenden Akteure werden wohl in Gross' Überlegungen zur Startformation am 7. Juli, dem Wiederbeginn der Nationalliga-A-Meisterschaft in der Schweiz, eine zentrale Rolle spielen. Daniel Schaub
Quelle: Basler Zeitung vom 03.06.1999