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FC Zürich

FC Basel

FC Zürich - FC Basel 2:1 (0:1)

Datum: 16.05.1999, 16:15 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1998/99 - 11. Runde

Stadion: Letzigrund (Zürich) - Zuschauer: 12'300

Schiedsrichter: Massimo Busacca Schweiz

Tore: 34. Frick 0:1. 78. Castillo 1:1. 83. Bartlett 2:1.

Gelbe Karte: 13. Cantaluppi (Foul). 29. Rytschkow (Foul). 45. Sant'Anna (Foul). 45. Potocianu (Freistoss zu früh ausgeführt). 80. Sahin (Foul). 93. Jamarauli (Unsportlichkeit).

Gelb-Rote Karte: 61. Cantaluppi (Foul).

FC Zürich: Shorunmu; Tarone (69. Castillo), Hodel, Fischer, Di Jorio; Sant'Anna, Huber, Jamarauli; Kunz (53. Nixon), Bartlett (89. Iodice), Chassot.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Potocianu, Sahin, Calapes; Barberis (79. Tschopp), Veiga; Cantaluppi, Rytschkow, Fabinho (87. Perez); Frick (84. Gonçalves).

Bemerkungen: Basel ohne Kreuzer, Varela (beide gesperrt), Cravero, Güntensperger, Henry und Pechoucek (alle verletzt) sowei Güner (nicht spielberechtigt). Zürich ohne Lima (gesperrt), Brunner, Del Signore und Opango (alle verletzt). 47. Tor von Bartlett wegen Offside aberkannt.

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Geschlossenheit markiert - Uefa-Cup verspielt

Der FC Basel hat vier Runden vor Schluss der Fussball-Finalrunde seine Uefa-Cup-Chancen mit einer 1:2 (1:0)-Niederlage beim FC Zürich erheblich kompromittiert. Mario Frick hatte den FCB in Führung gebracht, doch nach Cantaluppis Platzverweis (61.) kippte die Partie.

Zürich. Am Ende war Marco Schällibaum «stolz auf meine Mannschaft», wie er sagte. Sie habe die Wirren der vergangenen Woche gut verkraftet und Geschlossenheit markiert.

Das mag den Mitgliedern dieses Teams ein kleiner Trost sein, doch glücklich war keiner der Basler gestern um 18 Uhr im Letzigrund. Am Samstag hatten sie ihren Trainer Guy Mathez verloren, einen Trainer, dessen fachlichen Qualitäten die wichtigsten Vertreter der Mannschaft auch am Sonntag ohne Form von Zynismus hervorzuheben wussten.

Verloren hat der FCB aber nicht nur Mathez, sondern auch die Aussichten auf einen Platz im Uefa-Cup. 1:2 hiess es gestern nach 94 nicht sonderlich gehaltvollen, aber auch nicht langweiligen Minuten gegen den FC Zürich. Damit beträgt der Rückstand der Basler auf Platz 4, auf den FCZ, sechs Punkte. Sieben sind es, wenn man die Rangierung nach der Qualifikation berücksichtigt. Das dürfte für den FCB trotz eines nicht allzu ungünstigen Restprogramms (Servette h, Xamax a, Luzern h) nicht mehr aufzuholen sein. Das Ziel heisst nun also UIC, selbst wenn dieser Wettbewerb mehr Belastung als Herausforderung verspricht.

Ein guter Beginn

Eine Stunde lang hatte es gestern für den FC Basel sehr gut ausgesehen. Die Sperre Oliver Kreuzers und die Verletzung Philippe Craveros liessen sich durch ein kompaktes Auftreten kompensieren, Dan Potocianu war ein starker Abwehrchef, und Atilla Sahin bot auf ungewohnter Position als Stopper (gegen Shaun Bartlett) eine ordentliche Leistung.

Verantwortlich für die solide Defensive waren auch Argemiro Veiga und Sébastien Barberis im defensiven Mittelfeld, die viel liefen, nach hinten absicherten und vorne Alexander Rytschkow den Rücken freihielten. Dem Russen klebte vor der Pause Robert Huber an den Fersen, doch weil die Qualitäten der beiden Spieler nicht unterschiedlicher sein könnten, hatte der FCB in der ersten Halbzeit scheinbar einen Mann mehr auf dem Platz.

Er nutzte dies und den fahrigen Auftritt der Zürcher auch prompt zum verdienten 1:0, Veiga hatte geflankt und Mario Frick, der «Pivot», volley ins Tor getroffen (34.). Für eine Klasse-Mannschaft wäre dies der Zeitpunkt gewesen, dem Gegner ein, zwei weitere Treffer nachzureichen, um sorgenfrei den Rest des Spiels aus der eigenen Platzhälfte heraus zu verbringen.

Aber der FCB, spielerisch zwar mit den besseren Anlagen als der FCZ, ist nach wie vor keine Über-Mannschaft, und so verkraftete er zwei Dinge nicht, die angesichts der Spielentwicklung nicht zwingend schienen. Erstens: Statt 2:0 oder 3:0 hiess es auch nach einer Stunde nur 1:0, wobei sich namentlich Frick gestern nicht als der grosse Realisator entpuppte, was ihn selbst am meisten geärgert haben dürfte.

Und zweitens, was letztlich noch mehr ins Gewicht fiel: In der 61. Minute flog Mario Cantaluppi nach dürftiger Leistung und zwei Verwarnungen vom Platz. Der FC Zürich nutzte die der gelb-roten Karte folgende kurze Zeit der Unsicherheit beim FCB, um ins Spiel zu kommen. In Überzahl wirkte er aggressiver als der FCB, bei dem auch Rytschkows Energiereserven in der Sonne merklich geschmolzen waren.

Angriffe über links

Hauptsächlich über die linke Seite, dort, wo Massimo Ceccaroni (er spielte von Anfang an) nach Cantaluppis Ausschluss trotz Umstellung auf ein 4-4-1 alleine war, stiessen die Gastgeber vor - und der Ausgleich zwölf Minuten vor Schluss, als Pascal Castillo höher gesprungen war als Luis Calapes, ging denn auch völlig in Ordnung.

Bitter für den FCB, ein Remis wäre auch korrekt gewesen, war das 2:1, als Bartlett von Calapes' Unerfahrenheit im «Nahkampf» profitiert hatte und per Kopf den guten Stefan Huber bezwingen konnte (85.). 1:2 statt 1:1 - das war das Ende der Basler Uefa-Cup-Hoffnungen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 17.05.1999