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FC Luzern

FC Basel

FC Luzern - FC Basel 0:2 (0:1)

Datum: 28.02.1999, 16:15 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1998/99 - 1. Runde

Stadion: Allmend (Luzern) - Zuschauer: 7'930

Schiedsrichter: Urs Meier Schweiz

Tore: 33. Abedi 0:1. 89. Frick 0:2

Gelbe Karte: 21. Scepanovic (Unsportlichkeit). 29. Gonçalves (Foul). 45. Barberis (Foul). 71. Knez (Foul). 73. Koch (Foul).

Gelb-Rote Karte: 83. Knez (Foul).

FC Luzern: Crevoisier; Daniel Joller (62. Koumantarakis), Knez, Moser, Manfred Joller; Koch (87. Lubamba), Vukic (69. Wyss), Trninic, Koilov, Kögl; Scepanovic.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Kreuzer, Cravero, Calapes; Gonçalves, Pechoucek, Barberis, Perez (83. Reimann); Varela (92. Mendi), Frick (90. Boumelaha).

Bemerkungen: Luzern ohne Arnold (noch nicht spielberechtig), Lehmann, Rojko (beide verletzt) und Brunner (krank). Basel ohne Veiga, Potocianu, Rytschkow, Tschopp und Cantaluppi (alle verletzt) sowie Henry (nicht im Aufgebot).

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Erfolgreiches Sandkastenspiel für den FC Basel

Ein ungewohnt kämpferischer FC Basel hat zum Auftakt der Finalrunde beim FC Luzern mit 2:0 (1:0) gewonnen und damit beste Werbung für den ersten Match gegen Xamax auf der Schützenmatte betrieben. Abedi vor und Frick nach der Pause erzielten die Tore für den FCB.

Luzern. Irgendwann muss die Erkenntnis gekommen sein, vielleicht in der Nacht, vielleicht provoziert durch markige Worte des Präsidenten oder des Trainers - wie dem auch sei: Der FC Basel offenbarte im Stadion Allmend in den Vorbereitungsspielen verlorengegangene Qualitäten; er kämpfte, er warf sich in den Sand, der nach den Schneeräumungsarbeiten reichlichst aufs Spielfeld gekippt worden war, der FCB biss sich durch, er grätschte, pflügte und durfte am Ende jubelnd die Arme in die Höhe heben.

Der Einsatz hatte sich gelohnt, das 94minütige Engagement bescherte den bislang so frühjahrsmüden Basler Berufskickern ein 2:0 gegen den FC Luzern und damit die ersten drei Punkte in dieser Finalrunde.

Es war ein umstrittenes Spiel auf heiklem Geläuf, kein spielerisch hochklassiges, aber ein jederzeit spannendes, und wenn die Zentralschwei-zer nach dem Match auf fehlendes Fortune hinwiesen und die Gäste vom «Glück», das ihnen widerfahren war, sprachen, dann trifft dies die Hälfte des Kerns.

In der Tat: Der FC Luzern war über 80 Minuten im Angriff, er hielt sich über fast die gesamte Spieldauer in der FCB-Platzhälfte auf - allein, er verhielt sich in seinen Bemühungen oft zu ungeschickt, so dass die heiklen Momente vor Stefan Huber selten blieben. Zweimal war's der kurzfristig für den erkrankten Markus Brunner eingesetzte Heinz Moser, der den Ball in Richtung FCB-Tor brachte: Einmal schoss er daneben, einmal hielt Huber (was für ein Rückhalt im Unterschied zu Slaven Matan) einen Kopfball bravourös.

Kompakter Defensivblock

Offensichtlich war in dieser ersten halben Stunde, dass der FCB um seinen überragenden Abwehrchef Oliver Kreuzer, der eines seiner besten Spiele für die Basler überhaupt bot, defensiv sehr kompakt stand; dass aus Verteidiger-Optik betrachtet auch Luis Calapes, Massimo Ceccaroni und Philippe Cravero überzeugten (wenngleich die Angriffsauslösung nicht leicht fiel). Ab und zu etwas gar tief standen in Mathez' 4-3-2-1 die drei eher defensiven Mittelfeldspieler Abedi, Sébastien Barberis und Vaclav Pechoucek, lange der eigentliche Schwachpunkt am gestrigen Regentag.

Agile Offensivleute

Offensichtlich war aber auch, dass der FCB gestern zwei agile Angreifer in seinen Reihen hatte: Mario Frick und Carlos Varela wirbelten in ihren wenigen Aktionen das wacklige Pärchen Moser-Knez munter durcheinander. Kam dazu, dass die Basler in einigen Situationen von Schwächen des Brüderpaares Mani und Dani Joller auf den Aussenverteidigerpositionen profitierten. Das war zuviel des Schlechten für Andy Eglis motiviertes, aber zu kopfloses Team. Dani Joller hatte Varela bedient, der umkurvte Moser und nach Romain Crevoisiers Abpraller konnte Abedi ungehindert einschieben (29.).

So führte der FCB auf der Allmend, und das war das beste, was ihm geschehen konnte. Er durfte sich fortan aufs Kontern verlegen, aufs Abfangen der gegnerischen Angriffe, was nicht immer sonderlich schwierig war, weil der FCL je länger, je stereotyper durch die Mitte spielte. Nur kurz war die Druckphase des FCL für den FCB wirklich gefährlich. Nach Ablauf einer Stunde, als Egli den hochgeschossenen Südafrikaner George Koumantarakis für Dani Joller eingewechselt hatte, geriet der Gast für ein paar Minuten ins Schwimmen, nach erfolgter Umsortierung räumten Kreuzer und Kollegen aber wieder problemlos auf.

Viele Absenzen beim FCB

Und letztlich muss sich Egli fragen lassen, ob er nicht etwas gar viele Stürmer und zu wenig Personal für die Couloirs auf dem Platz hatte; auf den Aussenbahnen, wo der FCB physisch anfälliger gewesen wäre, geschah jedenfalls wenig. Dazu zu zählen sind auch die zehn Corners, die Ludwig Kögl in die Mitte hob.

Dem FC Basel konnte dies alles nur recht sein. Er, der nach wie vor auf potentielle Stammspieler wie Alexander Rytschkow, Argemiro Veiga, Mario Cantaluppi oder den nach einer Grippe nur auf der Bank sitzenden Fabinho verzichten musste, brachte, was von ihm immer zu erwarten sein müsste: Er fightete. Das galt auch für Huber, der sich Scepanovic vor die Füsse warf, als der von Craveros Ausrutscher profitiert hatte (77.). Und der FCB stiess nach vorne, als sich die Chance bot.

Varela, der sehr gut gefiel, machte es vor, Barberis hatte nach seinem Solo Pech (45.), doch kurz vor Schluss fiel der zweite Treffer dennoch, wobei sich Huber mit seinem Abkick und Mani Joller mit seinem groben Schnitzer den Assistpunkt bei Mario Fricks Treffer teilten. Der Liechtensteiner bewies seine Kaltblütigkeit mit dem 2:0, das dem FCB endgültig den Sieg sicherte (89.). Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 01.03.1999