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FC Stade Nyonnais

FC Basel

FC Stade Nyonnais - FC Basel 4:2 n.P. (2:2, 2:2, 1:1)

Datum: 21.02.1999, 14:30 Uhr - Wettbewerb: Schweizer Cup 1998/99 - 1/16-Final

Stadion: Colovray (Nyon) - Zuschauer: 622

Schiedsrichter: Marcel Vollenweider Schweiz

Tore: 22. Poulard (Eigentor) 0:1. 44. Ceccaroni (Eigentor) 1:1. 52. Aubert 2:1. 67. Frick 2:2.

Penaltyschiessen: Vernaz 1:0, Frick darüber, Carrasco daneben, Cravero 1:1, Ostermann 2:1, Kreuzer 2:2, Martin 3:2, Grossen wehrt gegen Sahin, De Siebenthal 4:2.

Gelbe Karte: 10. Vital Oliveira (Foul), 34. Ceccaroni (Foul), 37. Margarini (Foul), 62. Bridy (Foul).

Gelb-Rote Karte: 82. Oliveira (Unsportlichkeit).

FC Stade Nyonnais: Grossen; Bridy, Poulard, Berset, Margarini; Aubert (75. De Siebenthal), Carrasco, Ostermann, Vernaz; Ursea (103. Martin), Oliveira.

FC Basel: Matan; Ceccaroni (103. Mendi), Kreuzer, Cravero, Calapes; Barberis, Henry, Sahin, Perez (104. Abedi); Varela (120. Pechoucek), Frick.

Bemerkungen: Basel ohne Rytschkow, Tschopp, Veiga, Cantaluppi, Potocianu (alle verletzt), Fabinho (krank) und Huber (gesperrt). 20. Varela verletzt ausgeschieden. Corners: 6:5 (5:2, 4:0).

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FCB ist im Cup nur noch Zuschauer

Der FC Basel verlor in den Sechzehntelfinals des Schweizer Cups beim NLB-Club Stade Nyonnais nach Elfmeterschiessen 2:4. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es jeweils 2:2 geheissen.

Nyon. Den Termin ganz zuunterst auf der Liste der Vorbereitung auf die Finalrunde können die Spieler des FC Basel streichen. «13. Juni: Cupfinal», steht auf dem Zettel; doch Angestellte des FCB werden das Ereignis höchstens als Zuschauer verfolgen können.

Gründe für das gestrige Scheitern des FCB bei Stade Nyonnais, einem Teilnehmer an der Abstiegsrunde der Nationalliga B, gab es einige. Zum einen war die Mannschaft individuell durch die Ausfälle von sieben Stammspielern geschwächt in die Partie gegangen. Dies, das sei betont, soll nicht etwa als Entschuldigung für das Ausscheiden des FCB angeführt werden, sondern vielmehr, um den Unterschied zwischen den ersten zwölf, dreizehn Akteuren auf der Kaderliste des Vereins und dem Rest zu verdeutlichen. Ein Slaven Matan beispielsweise kann im Tor einen Stefan Huber einfach nicht ersetzen.

Zweite Ursache für die Niederlage im Waadtland war die Unfähigkeit der Gäste, in einer 37minütigen Überzahlphase einem Gegner von sehr bescheidenem Format sein Spieldiktat aufzuzwingen. Zwar war der FCB nach der gelb-roten Karte gegen Nyons Oliveira (83.) optisch überlegen, doch in der verbleibenden Zeit bis zum Penaltyschiessen gab es ganze drei Torchancen zu notieren, die Mario Frick, Abedi und Fabrice Henry vergaben.

Dabei hatte der FCB den Match durchaus ansprechend begonnen. Der Equipe war das Bemühen anzumerken, den peinlichen Auftritt bei Eintracht Trier unter der Woche vergessen zu machen. Die Spieler wirkten engagiert, hielten kämpferisch mit dem Platzclub mit und kontrollierten anfangs das Geschehen klar. Frick gelang mit der ersten Möglichkeit (unter Mithilfe von Yann Poulard, von dessen Rücken der Ball über die Torlinie rutschte) der Führungstreffer, und der NLA-Verein schien auf dem besten Weg, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.

Doch Stade Nyonnais kam, angetrieben vom herausragenden ehemaligen Lausanner Edu Carrasco und Linksaussen David Vernaz (einst auch auf der Wunschliste von FCB-Trainer Guy Mathez), immer besser ins Spiel. Zum 1:1 kamen die Romands allerdings nur unter gütiger Mithilfe Matans, der damit seine Serie von Fehlgriffen aufrechterhielt. Eine Minute vor der Pause liess der Keeper einen von Luis Calapes leicht abgefälschten, aber völlig harmlos Richtung Tor kullernden Schuss Oliveiras passieren.

Nach der Pause erwischte der FCB abermals den besseren Start, und als Carlos Varela in der 47. Minute auf Sébastien Barberis flankte, schien die neuerliche Führung perfekt. Barberis indessen brachte es fertig, den Ball per Kopf aus vier Metern über das leere Gehäuse zu spedieren. Besser machte es für Nyon ausgerechnet der einstige FCB-Spieler Poulard, der wenig später einen Freistoss Carrascos mit der Stirn verlängerte; und wiederum sah Matan ziemlich schlecht aus, befand sich Poulard doch im Fünfmeterraum.

Positiv zu werten war sicherlich die Reaktion, die der FCB auf den Rückstand zeigte. Dabei tat sich besonders Varela hervor. Der 21jährige war sehr beweglich und für seine Teamkollegen daher stets anspielbar. Allerdings lastete etwas zuviel Arbeit auf den Schultern Varelas und seines Sturmpartners Frick; denn Fabrice Henry, der noch in der ersten Halbzeit die Bälle gut verteilt hatte, baute mit zunehmender Spieldauer kräftemässig ab, wodurch sein Einfluss auf das Spiel schwand. Und neben Henry verfügte der Basler Aufbau über keinen weiteren Patron im Mittelfeld, was besonders in der Verlängerung augenfällig war.

Denn nun fehlte den Gästen einer, der den Rhythmus hätte variieren können. Das gesamte FCB-Bemühen, um das Penaltyschiessen herumzukommen war somit statisch, das 2:2 nach 120 Minuten logisch. In der «Lotterie» Elfmeterentscheidung traf Frick als erster FCB-Schütze nur die Querlatte, und als auch noch Atilla Sahin verschoss, war das Cupabenteuer für den FCB in dieser Saison nach nur einem Auftritt schon wieder zu Ende. Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 22.02.1999