Presseschau

NZZ vom 23.07.2018

Ein Lichtblick beim Fehlstart

Bernhard Brunner, Basel

Der junge Franzose Aldo Kalulu debütiert im FC Basel vielversprechend

Ein Spiel in letzter Sekunde noch zu verlieren, sei «das Bitterste», was passieren könne, sagte Basels Trainer Raphael Wicky an der Pressekonferenz. Genau dies geschah am Samstag gegen ein giftiges und solidarisches St. Gallen – 1:2. Wieder eine Enttäuschung in Basel, diesmal bereits zum Saisonauftakt.

Aldo Kalulu gelangte in der Partie gegen St. Gallen zum Debüt für den FC Basel. Der 22-jährige Franzose war in der Sommerpause mit der Referenz von 11 Toren in 31 Ligue-2-Partien für Sochaux als Leihspieler von Olympique Lyon nach Basel gewechselt. Kalulu soll am Rheinknie den nach Southampton in die Premier League abgewanderten Mohamed Elyounoussi vergessen machen, doch er ist ein anderer Spielertyp als der Norweger: explosiver, schnörkelloser, ein Spieler für die letzten Meter vor dem Tor. Kalulu sagt von sich, er sei ein «guter Dribbler», könne aber auch Mitspieler vor dem Tor lancieren.

Diese Fähigkeiten waren bereits beim Einstand gegen St. Gallen zu sehen. Kalulu erwies sich als Lichtblick im Spiel des FCB und gelangte zu zwei guten Torchancen: Nach rund sieben Minuten lief er alleine auf den Torhüter Dejan Stojanovic zu, blieb allerdings hängen, und kurz nach der Pause setzte der neue Hoffnungsträger einen Ball mit dem Innenrist neben das Tor. Kalulu sei «schon fast zum Helden geworden», sagte Wicky und attestierte dem 1,66 Meter kleinen Wirbelwind «gute Ansätze».

Diese zeigte Kalulu tatsächlich. Doch das Basler Team war gegen St. Gallen vornehmlich damit beschäftigt, sich zu finden. Zudem beklagt es derzeit einige Verletzte. Die Neuverpflichteten trifft an der Startniederlage jedenfalls keine Schuld. Der Torhüter Jonas Omlin parierte einige Male stark, der Verteidiger Silvan Widmer spielte solid. Und so lässt sich vielleicht sagen, dass Kalulu gleichsam eine Art Spiegel für den zwiespältigen Auftritt des FC Basel war: Gute Ansätze sind da, doch es passt längst noch nicht alles zusammen.

Viel Zeit, das Vielversprechende zusammenzufügen, bleibt dem FC Basel nicht. Denn bereits am Dienstag spielt er in Saloniki in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation.

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