Presseschau

Blick vom 23.11.2017

Lang, der Riesentöter

Basler Triumph gegen ManUnited

Wahnsinn: Lang ist grösser als die ManU-Riesen! Der FCB schlägt United und darf weiter von den Sternen träumen.

Stefan Kreis , Martin Arn (Text) und Beni Soland (Fotos)

Es läuft die 79. Minute, als der beste Mann auf dem Platz mit Sprechchören gefeiert wird. «Serey Die, Serey Die» brüllen die 36 000 im Joggeli. Überragend wie der Ivorer das Spiel der Basler in der zweiten Halbzeit an sich reisst. Noch in der ersten Halbzeit hat der FC Basel keinen Stich gegen die Millionentruppe aus Manchester. Nach Wiederanpfiff rüttelt Serey Die seine Teamkollegen mit einem Schuss aus dem Hinterhalt wach. Nur knapp zischt der Ball am Tor vorbei, es ist die erste von vielen weiteren guten Möglichkeiten der Wicky-Elf.

Kurzum: Der FCB, dessen Kader über einen Gesamtmarktwert von 55 Millionen Franken verfügt, spielt das grosse ManUtd (690 Millionen) in der zweite Halbzeit an die Wand. Pobga allein ist doppelt so teuer wie alle FCB-Spieler zusammen. Nach einer starken ersten Hälfte baut der Franzose danach aber ebenso stark ab wie der Rest seiner teuren Kollegen und wird ausgewechselt.

Auch 85-Millionen-Mann Lukaku taucht nach Wiederanpfiff völlig ab, der eingewechselte Zlatan Ibrahimovic hat eine Aktion – und schiesst weit am Tor vorbei.

Als sich die Basel-Fans bereits über den einen Punkt freuen, passt der junge Raoul Petretta von links scharf in den Strafraum. Noch bevor Michael Lang den Ball über die Linie drückt jubelt Petretta schon. Das Joggeli wird zum Tollhaus! Wahnsinn! Die Basler verdienen sich den Sieg, nachdem sie die ersten Angriffswellen der Engländer mit einigem Glück überstanden hatten, durch einen mutigen, ja durch einen richtig frechen Auftritt in der 2. Hälfte redlich.

Zum 8. Mal in 10 Jahren im Frühling europäisch

Nach einem Jahr Pause – und der katastrophalen CLKampagne mit nur zwei Punkten und zwei Toren – überwintert der FCB vielleicht sogar in der Champions League. Zum achten Mal in den letzten 10 Jahren spielt Basel auch im Frühling europäisch. Es ist eine gute Nachricht für den Schweizer Fussball, der in der Fünfjahreswertung der Uefa nach zwei zuletzt schwachen Jahren ins Hintertreffen geraten ist. Zurzeit liegt die Schweiz hinter Österreich, Holland, Tschechien und Griechenland auf dem 15. Platz. Der 10. Rang berechtigt ein Land, einen direkten Champions-League-Vertreter zu stellen, was für die Schweiz derzeit utopisch ist.

Ganz im Gegenteil: Die Super League ist näher dran, einen Europa-Cup-Platz zu verlieren. Dass sich der Cupsieger beispielsweise direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert, ist mehr als fraglich.

Die ganze Fussballschweiz sollte Riesentöter Lang an diesem Abend dankbar sein!

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