Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 14.11.2017

Das Joggeli braucht schon wieder einen neuen Rasen

Eine schwarze Plane vor dem Eingang versperrt am Tag nach dem Länderspiel zwischen der Schweiz und Nordirland die Sicht auf den schwerverletzen Rasen im Joggeli. Bei einem Verkehrsunfall ist das kein gutes Zeichen, dasselbe gilt auch für den ramponierten Untergrund im FCB-Stadion. Nach stundenlangen Abklärungen kommt am Abend die Diagnose: Der Patient ist nicht mehr zu retten. Der FC Basel bekommt nach dem Pilzbefall Ende August schon zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Rasen. «Da die Spielunterlage so nicht mehr den internationalen Anforderungen entspricht, ist eine Auswechslung des kompletten Rasens unumgänglich», heisst es in einem Communiqué. Die Kosten von einer Viertelmillion trägt der Verein selbst.

FCB-Greenkeeper Marc Studach, der den Rasen liebevoll «mein Baby» nennt, dürfte nicht gut geschlafen haben und hat jetzt eine stressige Woche vor sich. Denn sein nur zwei Monate altes Baby muss im Eiltempo ersetzt werden. Bereits am Samstag beim Heimspiel gegen Sion soll der neue Rasen bespielbar sein. Am darauf folgenden Mittwoch ist dann Manchester United in der Champions League zu Gast.

In einem Porträt in der bz-Meisterbeilage liess sich Studach mit folgenden Worten zitieren: «Wenn ein Verteidiger während eines Spiels zur Grätsche ansetzt und dann ein Stück Rasen umpflügt, versetzt mir das einen Stich ins Herz.» Dementsprechend muss das Barrage-Rückspiel für Studach eine Qual gewesen sein. Die Wassermassen von über 17 Litern pro Quadratmeter und der Fussball-Fight zwischen der Schweiz und Nordirland setzten dem zarten Grün stark zu. Auch spezielle wasseraufsaugende Samen, die vor dem Anpfiff verstreut worden waren, halfen nicht. Der Joggeli-Rasen ertrank schlussendlich im Schlamm. (jaw)

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