Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 09.10.2017

Drei Geschenke zu viel verteilt

Fussball · Der FCB U21 verliert 2:4 gegen Kriens. Erst kurz vor Schluss fällt die Entscheidung

Eine Viertelstunde brauchte der SC Kriens, um auswärts gegen den Basler Nachwuchs die Partie zu finden. Danach demonstrierten die Zentralschweizer, warum sie an der Spitze der Promotion League stehen. Sie schnürten den FC Basel U21 phasenweise hinten ein und kamen zu einer Fülle an Tormöglichkeiten. Doch wenn der SCK nicht an der Torumrandung scheiterte, scheiterte er an den Paraden von Gion Fadri Chande oder an sich selbst. Saleh Chihadeh brachte es sogar fertig, den Ball aus zwei Metern über das leere Tor zu schaufeln.

Gewöhnlich wird eine solche Chancenauswertung vom Gegner bestraft. So war es irgendwie logisch, dass dem Heimteam nach 28 Minuten die Führung gelang. Der starke Noah Okafor liess auf der linken Seite zwei Gegner stehen und einen weiteren ins Leere laufen. Der überlegte Rückpass des Flügels erreichte Bastien Conus, der flach in die weite Ecke traf.

Doch nach dem Seitenwechsel brachten sich die Basler selbst in die Bredouille. «Wir haben drei Geschenke verteilt. Das ist äusserst frustrierend», ärgerte sich Trainer Arjan Peço. Zuerst hatte Philippe Beck, anstatt eine Hereingabe zu klären, den Fuss im letzten Moment zurückgezogen. Der Ball prallte dem dahinter postierten Robin Adamczyk ans Bein und landete von dort im Tor.

Zwei Penaltys für Kriens

Danach verursachte Chande gleich zwei Penaltys. Nach einem Rückpass in der 50. Minute sprang dem Torhüter das Spielgerät zu weit vom Fuss und er konnte den dazwischengehenden Nico Siegrist nur noch mit einem Foul stoppen. Und 20 Minuten später schubste der FCB-Goalie den Krienser Stürmer Chihadeh um, obwohl sich dieser in keiner gefährlichen Position befand. Fisnik Hasanaj verwandelte beide Strafstösse und brachte seine Mannschaft damit auf Siegeskurs.

Die Rotblauen, die bei ihren Offensivaktionen zu gefallen wussten, verkürzten aber umgehend durch Josue Schmidt in der 74. Minute und schnupperten nur wenige Minuten später durch Adthe Rashiti am Ausgleich. Doch eine völlig überzogene gelb-rote Karte gegen FCB-Mittelfeldspieler Alessandro Stabile spielte in der 82. Minute den Kriensern in die Karten. Captain Daniel Fanger schloss schliesslich einen schönen Angriff mit dem 2:4 ab und demonstrierte, dass der Tabellenführer auch ohne gegnerische Geschenke treffen kann (86.).

Trotz der Enttäuschung strich Arjan Peço am Ende das Positive heraus und richtete den Fokus auf die Zukunft: «Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft (drei Spieler mit Jahrgang 2000) gegen einen guten SC Kriens zu vielen Chancen gekommen, wir waren dran! Daran müssen wir anknüpfen.» (AHE)

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