Presseschau

Blick vom 26.09.2017

Benfica hat ein Goalie-Problem

Hoffnung für Basel

Martin Arn

Im Sommer buhlte Benfica heftig um Basel-Goalie Vaclik. Die Nummer 1, Bruno Varela, ist unerfahren und Ersatz Julio Cesar hat kaum Spielpraxis.

Es passierte vor zehn Tagen. Benfica, der Meister, spielt in Porto gegen Boavista. Der Favorit geht in Führung, hat alles im Griff. Auch nach dem Ausgleich durch Boavista.

Eine Viertelstunde vor Schluss darf Boavistas Fábio Espinho aus mehr als 25 Metern einen Freistoss treten. Benficas Goalie Bruno Varela ist zur Stelle – denken alle im Stadion. Und denkt sich auch der junge Goalie. Bis er sich den Ball ins eigene Tor boxt. Boavista gewinnt 2:1.

Benfica und seine Torhüter. Bis im letzten Sommer war die Position zementiert. Der Brasilianer Ederson holte mit Benfica das Double, war natürlich auch in der Champions League die klare Nummer 1. Doch dann kam der Ruf aus Manchester City. Für mehr als 40 Millionen wechselte der Brasilianer zu Pep Guardiola.

Bei Benfica schrillten die Alarmglocken. Von Vitória Setúbal holte man den ausgeliehenen Bruno Varela (22) zurück. Julio Cesar (38), der Routinier und langjährige Torhüter der brasilianischen Nationalmannschaft, kam in der letzten Saison vor allem im Cup zum Einsatz. Er absolvierte lediglich 15 Spiele und ist verletzungsanfällig.

Kein Wunder versuchte Benfica im Sommer FCB-Goalie Tomas Vaclik zu verpflichten. Laut portugiesischen Medien hat Benfica Ende Juli seinen Berater kontaktiert. Einem Reporter der Zeitung «Record» soll Vaclik eine SMS geschrieben haben: «Es wäre mir eine Ehre, mit Julio Cesar zu spielen.».

Der Transfer scheiterte jedoch an der hohen Ablöse, die der FCB für Vaclik verlangte: Von 10 Millionen ist die Rede.

So hütet Vaclik weiterhin das Tor in Basel. Und Benficas Coach Rui Vitória sah sich nach dem Flop seines Jungspunds gezwungen, am letzten Wochenende wieder seinen Veteranen ins Tor zu stellen. Trainer Vitória sagt zum Goaliewechsel: «Es war eine schwierige Entscheidung. Wie haben in beide grosses Vertrauen, aber ich musste mich entscheiden, wer im Moment der Bessere ist.»

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