Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 10.12.2016

Doumbia und Sporar fallen aus, Janko ist fraglich

Fussball · Nach zwei Niederlagen will der FCB gegen St.Gallen im letzten Spiel des Jahres zum Siegen zurückkehren.

Markus Brütsch

Zu behaupten, der FC Basel taumele der Winterpause entgegen, wäre gewiss übertrieben. Zwar kommt es eher selten vor, dass er zwei Pflichtspiele in Folge verliert, doch mit YB (1:3) und Arsenal (1:4) ist der FCB kurz vor Ferienbeginn halt auch auf zwei sehr formstarke Mannschaften gestossen. Niederlagen gegen solche Gegner sind noch lange keine Blamage. Aber klar ist ebenso, dass sich der Meister im allerletzten Spiel des Jahres zu Hause im St.Jakob-Park gegen den FC St.Gallen keine Blösse geben darf, will er einigermassen frohgelaunt die gut dreiwöchigen Ferien antreten.

«Bei uns herrscht noch absolut keine Ferienstimmung», sagt FCB-Trainer Urs Fischer. Er räumt ein, dass bei der Mannschaft und beim Staff die Enttäuschung nach der deutlichen Niederlage in der Champions League gegen Arsenal gross gewesen sei. Doch man müsse mit Niederlagen umgehen können, sagt Fischer und stellt in Abrede, es gehe gegen St.Gallen auch darum, eine Trotzreaktion zu zeigen. «Aber wir wollen unbedingt gewinnen und sind es den Fans schuldig, zum Abschluss noch einmal eine gute Leistung zu zeigen.»

St.Galler im Aufwind

Dem Basler Trainer ist natürlich nicht entgangen, dass es beim heutigen Gast zuletzt deutlich aufwärtsgegangen ist. «Es sieht danach aus, als hätten die St.Galler System und Formation gefunden», sagt Fischer. Seit fünf Spielen sind die Ostschweizer ungeschlagen, zuletzt haben sie zu Hause den FC Sion besiegt. «Die Spieler fühlen sich offensichtlich wohler im neuen System», sagt Fischer.

Seit der St.Galler Trainer Joe Zinnbauer mit einer Dreierkette verteidigen lässt, sind die Resultate tatsächlich besser geworden. Weil der Deutsche beim trainerlosen Karlsruher SC ein Thema ist, hat das deutsche Fachmagazin «Kicker» nach St.Gallen geschaut und geschrieben, Zinnbauer arbeite dort sehr erfolgreich. Was allerdings bei einem Punkteschnitt von 1,22 nach 50 Partien an den Haaren herbeigezogen ist. Immerhin hat er sich im Vergleich zu seiner letzten Station, dem Hamburger SV, um 0,22 Punkte gesteigert …

So oder so: Die Basler sind gewarnt und haben aufgrund ihrer eigenen mässigen Verfassung keine Veranlassung, die Ostschweizer auf die leichte Schulter zu nehmen. «St.Gallen ist ja auch nicht gerade unser Lieblingsgegner», sagt Fischer. Eine erstaunliche Aussage, wo Basel doch sechs der letzten sieben Pflichtspiele gegen St.Gallen gewonnen hat.

Personell sieht es beim FCB seit dem gestrigen Morgentraining nicht mehr so gut aus. Geoffroy Serey Die (Fersenbein), Seydou Doumbia (Hüftbeuger) und Marc Janko (muskuläre Probleme) mussten die Übungseinheit abbrechen, und Fischer hat nur im Falle von Janko die Hoffnung, er könne gegen St.Gallen spielen. Und wenn nicht? Wer spielt dann im Sturm? «Wir würden schon eine Lösung finden», sagt Fischer, der mit Andraz Sporar auf einen weiteren Angreifer verzichten muss. Mohamed Elyounoussi oder Renato Steffen seien die ersten Alternativen für die Besetzung des Angriffs, lässt Fischer durchblicken.

Er wünscht sich, dass sein Team noch einmal alle Kräfte mobilisiert, drei Punkte holt und danach gemeinsam auf die Ferien anstösst. «Die Pause ist sehr wichtig. Viele von uns sind Nationalspieler und haben mit der EM und anderen Länderspielen ein strenges Jahr hinter sich», sagt Fischer. «Das hat unglaublich viel Energie gekostet. Die Jungs haben sich die Ferien redlich verdient.»

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