Presseschau

Basler Zeitung vom 01.10.2016

Andere Seiten, aber immer noch der gleiche Chef

Elf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage – drei Erkenntnisse nach den ersten 13 Pflichtspielen des FC Basel

Von Tilman Pauls

Basel. Mit dem Heimspiel gegen den FC Thun taucht der FC Basel heute in das zweite Viertel der Super-League-Saison ein. 13 Spiele haben die Basler seit dem Auftaktsieg gegen Sion absolviert und erst am Mittwoch, beim 0:2 gegen den FC Arsenal, mussten sie ihre erste, wenn auch eindeutige Niederlage einstecken. 32 Tore hat die Mannschaft von Trainer Urs Fischer erzielt, zehn Gegentreffer erhalten – aber auch sonst bieten die Zahlen, die der FCB in den vergangenen zehn Wochen produziert hat, durchaus interessante Einblicke. Die BaZ hat drei Erkenntnisse herausgearbeitet:

1. Die starke rechte Seite

Als die erste Saison unter Cheftrainer Urs Fischer beendet war, da hatte der FC Basel die meisten Tore aus dem Spiel heraus durchs Zentrum erzielt. 33 waren es, während über die rechte Seite «nur» 25 entstanden, über die linke Flanke 21. In der neuen Saison sieht es hingegen anders aus, denn bislang ist das Team besonders über die rechte Aussenbahn gefährlich. Zwölf der 21 aus dem Spiel heraus erzielten Tore hatten dort ihren Ursprung, während nur sechs Tore durchs Zentrum eingeleitet wurden.

Dies liegt daran, dass die Spieler, die häufig auf dem rechten Flügel spielen, gut in Form sind. Renato Steffen hat sieben Skorerpunkte vorzuweisen, Birkir Bjarnason, der ja immer wieder mal auf die reche Seite wechselt, hat bereits drei Tore erzielt, und bei Davide Callà sind es immerhin zwei Vorlagen. Kommt noch hinzu, dass der rechte Flügel des FCB meist von Michael Lang unterstützt wird, dem offensivstärksten Verteidiger.

Lang hat, obwohl er mit Omar Gaber einen neuen Konkurrenten auf seiner Seite hat, schon fünf Skorerpunkte erzielt und ist massgeblich daran beteiligt, dass über seine Seite mehr Tore entstehen als über die gegenüberliegende, wo meist Adama Traoré verteidigt, der seine Aufgabe defensiver interpretiert (oder interpretieren soll).

2. Die starke zweite Hälfte

Auch wenn es keine Diskussionen gab, ob die 0:2-Niederlage gegen den FC Arsenal gerechtfertigt war, so haben die Basler doch auch in diesem Spiel einen Trend bestätigt, der sich an den Zahlen ablesen lässt: Das Team legt nach der Halbzeitpause regelmässig zu. In London reichte dies zwar nicht, um noch den Anschlusstreffer zu erzielen oder gar den Ausgleich. Aber der FCB konnte sich immerhin stabilisieren und kam zu vereinzelten Entlastungsangriffen.

In der Super League nutzten die Basler die zweite Hälfte regelmässig dazu, Spiele zu entscheiden oder zu kehren. Das einzige Gegentor, das der FCB in dieser Saison bislang nach der Pause hinnehmen musste, war der Ehrentreffer des FC Lugano – und dies bei einem Spielstand von 4:0 für den FCB. Selbst hat die Mannschaft 18 ihrer 32 Tore in den zweiten 45 Minuten erzielt.

3. Der starke Captain

Gegen Arsenal blieb für Matias Delgado zu Beginn zwar nur die Ersatzbank, dies ändert aber nichts an der Tatsache, wie elementar wichtig der Argentinier für das Basler Spiel noch immer ist. Obwohl er erst 689 Spielminuten verteilt auf zehn Einsätze absolviert hat, kommt der Spielmacher schon jetzt auf acht Skorerpunkte und ist damit der produktivste Basler Spieler. Und auch sein BaZ-Notenschnitt von 4,8 ist der beste aller Feldspieler – nur Goalie Tomas Vaclik kommt auf dieselbe Bewertung.

Zurückgegangen ist im Vergleich zur Vorsaison der statistische Einfluss von Luca Zuffi auf das Basler Spiel. Der 26-Jährige hatte zuletzt mit einer Zerrung zu kämpfen und verpasste darum einige Spiele. Im Vergleich zu den elf Vorlagen, die er in der Vorsaison nach dem ersten Viertel schon beigesteuert hatte, sind seine aktuell vier Assists aber auch so deutlich weniger. Dafür hat aber Nebenmann Taulant Xhaka, der im Vorjahr auf insgesamt zwei Vorlagen kam, jetzt schon drei Assists beigesteuert.

Zurück