Presseschau

Basler Zeitung vom 18.11.2015

7 Gründe für dieses neuste FCB-Buch

Zwei ehemalige BaZ-Journalisten haben eine Liebeserklärung an Rotblau verfasst

Von Andreas W. Schmid

1. Weil sich alles um den FCB dreht.

Der deutsche Buchverlag Schwarzkopf &­ Schwarzkopf hat Hunderte von Büchern herausgegeben, in denen 111 Gründe angeführt werden, um etwas zu lieben. Es gibt in dieser Buchreihe «111 Gründe, Polen zu lieben», «111 Gründe, Bier zu lieben», «111 Gründe, Hunde zu lieben» und ganz viele Bücher, in denen 111 Gründe aufgeführt werden, einen bestimmten Fussballverein zu lieben: zum Beispiel den MSV Duisburg, Preussen Münster oder sogar den SK Rapid Wien! Da ist doch ein Buch über den FC Basel, der sicher tausend Mal beliebter ist als irgendein Provinzclub, fast zwingend. Geschrieben haben es die beiden ehemaligen BaZ-Journalisten Florian Raz und ­Christoph Kieslich.

2. Weil es ganz viele wunderbare Geschichten in diesem 306 Seiten dicken Taschenbuch hat, die wir so noch nirgends gelesen haben.

Besonders ins Auge gestochen ist uns die Episode mit ­Hector Cosmo Fisher, dem burmesisch-siamesisch-englisch-schweizerischen Kosmopoliten, der 1930 für mindestens ein Spiel das FCB-Trikot trägt. Fisher ist nicht nur ein guter Fussballer, sondern vor allem ein hervorragender Tennis­spieler: Er spielt für die Schweiz Davis Cup, gewinnt viermal das Turnier von Gstaad und schafft es 1925 in Wimbledon in die Viertelfinals.

3. Weil es sich um eine Liebeserklärung an den FCB handelt.

In einer Zeit, in der Gewalt und Grausamkeit die Nachrichten beherrschen, kann man nicht genug zusammenrücken. Jeder Akt der Liebe ist hochwillkommen.

4. Weil für diese Publikation keine Lotteriefondsgelder (weder aus BS noch aus BL) beansprucht werden.

5. Weil wir einige Male herrlich lachen konnten.

Zum Beispiel über eine Dopingkontrolle mit Alex Frei nach dem 0:0 gegen Sporting Lissabon im Jahre 2012. Frei trötzelte und begann deshalb beim Gang auf die Toilette zu rauchen, wie die Disziplinarkommission der Uefa festhält: «Als ein Spieler der Heimmannschaft seinen Urin zur Kontrolle abgeben wollte, war das nicht möglich, da sich Alexander Frei weiter in der Toilette zum Rauchen befand.»

6. Weil wir vieles nicht wussten.

Und Sie vermutlich auch nicht. Oder wussten Sie ernsthaft, dass Spieler des FC Basel einst in Lugano die Tür einer Villa eintraten und dafür Cognac erhielten? Wohl eher nicht.

7. Weil dieses Buch Vorfreude auf mehr macht.

In dieser Woche kommt ein weiteres Buch, das sich mit Rotblau befasst, in die Läden: «Marco Streller – Der König von Basel» erscheint im Stämpfli Verlag. Der Verfasser ist unser Redaktionskollege Oliver Gut. Mehr dazu in der BaZ vom Donnerstag.

Christoph Kieslich & Florian Raz:

«111 Gründe, den FC Basel 1893 zu lieben», Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2015, 306 Seiten, ca. 14 Franken.

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