Aargauer Zeitung vom 11.04.2012
Von Georges Küng
Mit Mohamed Salah hat der FC Basel den Nachfolger von Xherdan Shaqiri gefunden und verpflichtet. Erstmals in der 119-jährigen Vereinsgeschichte wird ein ägyptischer Fussballer für den alten und neuen Schweizer Meister spielen.
Es war der 16. März 2012, ein Freitagabend, als sich im Stadion Rankhof rund 500 Zuschauer davon überzeugen konnten, dass Mohamed Salah Ghaly (19) sein Handwerk versteht. Denn der ägyptische Internationale, der in seinem Land als Jahrhunderttalent gilt, benötigte nach seiner Einwechslung in der 46. Minute genau zehn Minuten, um die Olympia-Auswahl seines Landes gegen den zweiten FCB-Anzug in Führung (2:1) zu schiessen. Zum finalen 4:3-Erfolg der Afrikaner erzielte Salah noch ein zweites Tor.
Salah ist der Nachfolger von Shaqiri. «Er ist ein Linksfuss, kann auf beiden Seiten sowie zentral spielen. Aber auch als Stürmer hat er seine Qualitäten», so Basel-Sportkoordinator Georg Heitz zum ersten Transfer im Hinblick auf die Saison 2012/13. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich weitere europäische Vereine wie Espanyol Barcelona um Salah bemühten. An jenem Freitagabend sass auch Herbert «Bobby» Kaufmann auf der Tribüne. Der Fussball-Instruktor ist für die Young Boys der Scout in der Nordwestschweiz und trainierte in den 80er-Jahren den damaligen Spitzen-Erstligisten FC Birsfelden. «Salah ist ein Juwel und Topspieler. Aber YB kann mit dem Angebot des FCB nicht mithalten», so Kaufmann vor einem Monat. Selbstverständlich wurde über die Ablösesumme absolutes Stillschweigen vereinbart. Doch ägyptische Funktionäre erklärten damals im Rankhof, dass Salah mehr als zwei Millionen koste. Einzig die Währung wurde nicht näher erläutert ...
Keine Offerte aus Gladbach
Eine weitere Personalie ist Granit Xhaka. Und auch hier wird Heitz deutlich: «Borussia Mönchengladbach hat nicht einmal eine vage Offerte unterbreitet. Somit ist der Wechsel zu den Deutschen nichts anderes als ein Gerücht», so der Oberwiler. Selbst ein Bleiben des Mittelfeldspielers ist nicht auszuschliessen, denn der Internationale gibt zwischen den Zeilen zu verstehen, dass «ein Wechsel in eine grosse Liga nicht zwingend in diesem Sommer passieren muss».
Und sollte Xhaka doch gehen, sind bereits potenzielle Nachfolger «erfasst». Denn die rot-blaue «Kriegskasse» ist prall gefüllt. Zustände, von denen andere Schweizer Klubs nur träumen können.