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BSC Young Boys

FC Basel

BSC Young Boys - FC Basel 2:2 (1:1)

Datum: 02.04.2018, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Super League 2017/18 - 27. Runde

Stadion: Stadion Wankdorf (Bern) - Zuschauer: 31'120

Schiedsrichter: Schneider (FRA)

Tore: 24. Hoarau (Assalé) 1:0. 39. Xhaka (Lang) 1:1. 47. Suchy (Lang) 1:2. 56. Fassnacht (Assalé) 2:2.

Gelbe Karte: 36. Stocker (Foul), 40. Nuhu (Foul), 50. Zuffi (Foul), 58. Xhaka (Foul), 59. Elyounoussi (Foul).

BSC Young Boys: Wölfli; Mbabu, Nuhu, von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Sanogo, Sulejmani (79. Moumi Ngamaleu); Hoarau, Assalé (84. Bertone).

FC Basel: Vaclik; Suchy, Lacroix, Frei; Lang, Xhaka, Zuffi (82. van Wolfswinkel), Riveros; Stocker, Elyounoussi (75. Bua); Ajeti (75. Oberlin).

Bemerkungen: Young Boys ohne von Ballmoos (verletzt), Bürki (krank) und Aebischer (nicht im Aufgebot). Basel ohne Vailati, Balanta (beide verletzt) und Serey Die (krank). Pfostenschüsse: 55. Fassnacht, 82. Stocker. Lattenschuss: 73. Ajeti.

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YB auf direktem Titelkurs

Die Young Boys nähern sich unaufhörlich der ersten Meistertrophäe seit 1986. Nach dem 2:2 in der mitreissenden Top-Affiche der Super League ist YB kaum mehr vom Titelkurs abzubringen.

Einen letzten Matchball setzte Bundesliga-Rückkehrer Valentin Stocker in der 82. Minute gegen den Pfosten und vergab damit wohl auch die Chance, YB in den verbleibenden neun Runden nochmals ansatzweise herauszufordern. Dem Serienmeister entglitt im ausverkauften Stade de Suisse mehr als eine 2:1-Führung, der Primus der letzten Dekade dürfte vor 31'120 Zuschauern seine nationale Pole-Position definitiv verloren haben.

Als die YB-Festgemeinde auf dem Stadion-Screen unaufhörlich die Replays von Guillaumes Hoaraus Seitfallzieher genoss und sich gedanklich womöglich schon mit der zeitnahen Meisterfeier beschäftigt hatte, setzte der FCB unvermittelt und praktisch ohne Vorwarnung zum vorübergehenden Comeback an: Taulant Xhaka, in der Regel eher für den rustikalen Part zuständig, überraschte im Stade de Suisse mit einem Traumtor alle.

Der Treffer ins Lattenkreuz (39.) hinterliess zunächst Spuren. Mit der spektakulären Rückmeldung des Titelhalters hatten die zu Hause in 14 Spielen nur einmal bezwungenen Berner offensichtlich nicht gerechnet. Und als der Basler Abwehrpatron Marek Suchy unmittelbar nach der Pause eine Vorlage Zuffis verwertete, veränderte sich das Drehbuch erheblich. Doch unter Druck demonstrierte der designierte Champion seine Qualitäten: Roger Assalé, der überragende Ivorer, stellte die Bebbi vor ein nächstes unlösbares Problem - Christian Fassnacht verwertete die Vorarbeit zum 2:2, das sich aufgrund der Konstellation wie ein Erfolg anfühlte.

Bern war beflaggt, gelb-schwarze Transparente überall. "Heute Matchtag." Auf diesen Tag hatten sie jahrelang gewartet in der Hauptstadt. Über die SCB-Erfolge freuten sich zwar Zehntausende, aber das Herz der ganzen Stadt pocht für die Young Boys.

Noch ist mathematisch nichts entschieden, aber jeder Berner und auch alle Verantwortlichen beim Titelhalter FCB wissen: Näher stand der Traditionsklub dem ersten Meisterschafts-Triumph nie seit der letzten Topklassierung vor 32 Jahren. Nach dem 2:2 in einem hochklassigen Gipfel beträgt die Reserve weiterhin satte 16 Punkte.

Für eine reibungslose Fortsetzung des YB-Hochs spricht sehr viel. Der Klub ist auf allen Ebenen gut aufgestellt. Nach Dekaden der Machtkämpfe, der Fehlplanungen, des teilweise ruinösen Wirtschaftens, nach House-Cleanings und Irrläufen ohne Ende haben die Berner ein Fundament geschaffen. Die Zeit der konzeptlosen Richtungswechsel scheint passé; im Vordergrund stehen nicht mehr persönliche Interessen, sondern lösungsorientierte Teamplayer.

Hinter dem kräftigen Aufschwung stehen verschiedene Persönlichkeiten - eine davon ist zweifelsohne Christoph Spycher. Der im stürmischen Herbst 2016 engagierte Sportchef schuf im Umfeld der Mannschaft Rahmenbedingungen und eine geordnete Strategie, womit er die schon länger vorhandenen Energieströme kanalisierte.

Und an der Seitenlinie setzt einer die Vorgaben und Möglichkeiten um wie keiner seiner 21 Vorgänger: Adi Hütter, der geerdete Österreicher, der im September 2015 kam und nach zwei zweiten Plätzen eine Equipe formte, die Basels achtjährige Regentschaft in diesem Frühling beenden dürfte. Seine YB-Zahlen sind imposant: 92 Liga-Partien, 191 Punkte, 203 Tore.

2012 tastete sich Hütter als unbekannter Coach des Zweitligisten SCR Altach ein erstes Mal ins Nervenzentrum des FC Basel vor - als Hospitant von Heiko Vogel. Sechs Jahre später dürfte er zum ersten Strategen seit dem Ex-FCZ-Verantwortlichen Bernard Challandes avancieren, der den erfolgreichsten Schweizer Champions-League-Vertreter stoppt.

Quelle: sda